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# taz.de -- Kommentar Syrien: Feigheit in Blau
> Blamabel, lächerlich und albern: Der Rückzug der UN-Beobachter aus
> Syrien. Sie kapitulieren vor der Gewalt, anstatt die Verantwortlichen für
> die Eskalation zu benennen.
Bild: Einpacken Jungs! Das kriegen wir hier nicht hin.
Der Bürgerkrieg eskaliert. Und die UN-Beobachter packen ein. Sie
kapitulieren einfach vor der Gewalt. Es gibt kein klareres Signal für das
Scheitern der Mission des UN-Beauftragten Kofi Annan als diese blamable
Reaktion der Blauhelme.
Gewiss hat die UNO eine Fürsorgepflicht für ihre Mitarbeiter. Und sie muss
alles tun, um die Blauhelme in Syrien vor Schaden zu schützen. Sie kann
dies auch, indem sie genau abwägt, ob sie in eine bestimmte Stadt oder in
ein Dorf fährt oder nicht. Und die Blauhelme können auch immer noch
beidrehen, wenn die Situation gefährlich wird oder sie unter Feuer geraten.
Aber der Welt kundzutun, dass man sich machtlos fühlt angesichts der Gewalt
der Kriegsparteien, ist lächerlich. Selbst in der UNO kann niemand so
verblödet gewesen sein, als dass er nicht hätte wissen können, dass eine
Diktatur nicht vor den blutigsten Mitteln der Repression, vor Mord, Terror
und Folter zurückschrecken würde. Die Familiendiktatur der Assads hat da
eine sehr eindeutige Vorgeschichte.
Dass die – beleidigte – Reaktion der UNO den Assad-Clan beeindrucken
könnte, ist auch albern. Dieses Regime kämpft buchstäblich ums Überleben.
Es geht nur noch darum, wie viel Leid diese Diktatur noch über die syrische
Bevölkerung bringen kann, ehe sie abtreten muss.
Die UNO hätte gut daran getan, zu sagen, wer für die Eskalation des
Bürgerkriegs in welcher Weise die Verantwortung trägt. Und weiter dafür zu
sorgen, dass man jede Gräueltat, so gut es geht, dokumentiert. Denn wie im
Bosnienkrieg ist es nicht unwahrscheinlich, dass so mancher Akteur sich
später vor den Schranken eines internationalen Gerichtshofs verantworten
muss. Da sind unabhängig erhobene Beweise Gold wert.
17 Jun 2012
## AUTOREN
Georg Baltissen
## TAGS
Schwerpunkt Syrien
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