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# taz.de -- Kommentar Elektromobilität: Die Faszination am Surren reicht nicht
> Ökostrom hin, Eportschlager her: Die Verbraucher entscheiden, ob sich
> Elektroautos durchsetzen. Wenn die Dinger nicht laufen, werden sie
> Ladenhüter bleiben.
Bild: Das Elektromobil „Be up Sun“ des französischen Autobauers Ligier.
Deutschland soll Leitmarkt für die Elektromobilität werden. Dabei geht es
aber nicht um Straßenbahnen, Züge oder Elektrofahrräder, die prima mit
Strom fahren und sich steigender Beliebtheit erfreuen – sondern um
Elektroautos. Deren Akzeptanz hält sich in Grenzen, derzeit gibt es erst
wenige tausend in Deutschland. Bis 2020 soll es eine Million sein – ein
ambitioniertes Ziel, das nicht zum Maß aller Dinge werden darf.
Denn dieses Ziel ist nur dann erreichbar, wenn der Verkauf von Elektroautos
staatlich massiv gestützt wird: sei es durch direkte Subventionen für die
Käufer, also eine Art Aufwrackprämie; sei es durch massenhafte Bestellungen
von Behörden. Hier muss die Politik aufpassen, Steuergelder nicht zu
verschwenden.
Denn Elektroautos sind ja nur dann ökologisch sinnvoll, wenn sie mit
zusätzlichem Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben werden. Noch ist
unklar, wie das zu schaffen ist. Ebenso unklar: Wie werden
Elektrofahrzeughalter dazu gebracht, ihre Batterien dann aufzuladen, wenn
genügend Ökostrom im Netz ist? Diese Probleme zu lösen, braucht
offensichtlich noch mehr Zeit. Deshalb wäre es auch nicht schlimm, wenn es
länger dauert, bis das Millionenziel erreicht ist.
Ökostrom hin, Exportschlager her – letztlich entscheiden die Verbraucher,
ob sich Elektroautos durchsetzen. Die Faszination des surrenden Fahrens
allein reicht dafür nicht. Die Verbraucher wollen Elektroautos, die nicht
wesentlich teurer sind als herkömmliche Pkws.
Zudem müssen sie sicher und zuverlässig sein, auch im Winter. Und sie
müssen sich bequem aufladen lassen und eine akzeptable Reichweite bieten.
Wenn die Industrie das nicht hinkriegt, bleiben die Dinger Ladenhüter –
allen Subventionen und Werbetamtam zum Trotz.
19 Jun 2012
## AUTOREN
Richard Rother
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