Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Deutsch-französisches Verhältnis: Hollande macht's nicht allein m…
> Deutschland und Frankreich gemeinsam und der Rest Europa folgt? So stellt
> sich Frankreichs Präsident Hollande das nicht vor. Er will seine Arbeit
> lieber in den Dienst von ganz Europa stellen.
Bild: Im Gleichschritt frisch voran? Nicht mit Francois Hollande.
PARIS dpa/afp | Frankreichs Präsident François Hollande will mit
Bundeskanzlerin Angela Merkel keine europapolitischen Alleingänge
unternehmen. Kurz vor dem 50. Jahrestag des deutsch-französischen
Versöhnungstreffens in Reims bekräftigte der neu gewählte Staatschef den
Bruch mit der Politik seines Vorgängers Nicolas Sarkozy.
„Wir dürfen unsere Beziehung nicht wie ein Führungsgremium auffassen, das
dafür sorgt, dass Frankreich und Deutschland alleine für Europa
entscheiden“, sagte Hollande der französischen Regionalzeitung L'Union
(Samstag). Zusammen mit Merkel habe er die Pflicht, die gemeinsamen
Interessen beider Länder in den Dienst von ganz Europa zu stellen.
Hollande übte erneut Kritik am Kurs der deutsch-französischen EU-Politik
unter dem Duo Merkel und Sarkozy. „Ich bin mir nicht sicher, ob es so
gewollt (...) war, aber manchmal konnten sich bestimmte Länder ausgegrenzt
fühlen oder sie waren gezwungen, einen Kompromiss zu akzeptieren, der
bereits von unseren zwei Ländern ausgearbeitet war“, sagte der erste
Sozialist an Frankreichs Staatsspitze seit 1995.
Sicherlich könne es nicht vorangehen, wenn sich Frankreich und Deutschland
nicht einig seien, sagte Hollande. „Aber wir müssen bei jedem Schritt
darauf achten, dass Europa stärker werden kann.“ Hollande hatte nach der
Wahl Anfang Mai seinen konservativen Amtsvorgänger Nicolas Sarkozy
abgelöst, mit dem Merkel eng zusammengearbeitet hatte.
Berichte über ein angespanntes Verhältnis zu Merkel hatte Hollande am
Freitag zurückgewiesen. Beim EU-Gipfel Ende Juni unterstützte er die
Position Italiens und Spaniens, die Merkel Zugeständnisse bei der
Verwendung der Gelder aus den Euro-Rettungsfonds abtrotzten.
Merkel und Hollande treffen sich am diesem Sonntag in Reims, um den 50.
Jahrestag des deutsch-französischen Aussöhnungstreffens zu feiern.
7 Jul 2012
## ARTIKEL ZUM THEMA
Debatte Hollandes Sozialkonferenz: Pariser Schmusekurs
Frankreichs Präsident François Hollande hat Arbeitgeber und Arbeitnehmer an
einen Tisch gesetzt. Im ersten Anlauf hat das neue Dialogmodell
funktioniert.
Deutsch-französische Freundschaft II: „Symbiose? Schlecht für Europa“
Warum „Merkozy“ nicht gut war und was der Vorteil des neuen Duos bei der
Krisen-Bewältigung ist, sagt die Chefin des Berlinbüros des European
Council on Foreign Relations.
Deutsch-französische Freundschaft I: „So weit auseinander sind wir nicht“
Vor 50 Jahren begruben Deutschland und Frankreich ihre lange
Erbfeindschaft. Der Politologe Henri Ménudier über das Duo Merkel/
Hollande, überwundene Krisen und Schuld.
Milliardenlücke im Haushaltsplan: Frankreichs Präsident muss sparen
Ob Hollande alle seine Wahlversprechen halten kann? Um die Ziele beim Abbau
des Defizits zu erreichen, muss eine riesige Lücke geschlossen werden. Das
heißt: Sparen für alle.
EU-Gipfel in Brüssel: An den Rand gespielt
Wie die Bundeskanzlerin sich selbst ins Abseits stellte und Italiens
Regierungschef Monti das Match gewann. Ob es ein Rückspiel gibt, wird sich
noch zeigen.
Deutsche Haltung zum Eurorettungsfonds: Merkel gegen den Rest
Während die Welt auf ein entschlossenes Handeln der Europäer wartet, bewegt
sich die Kanzlerin keinen Millimeter: Eurobonds gebe es nicht, solange sie
lebe.
Verhandlungen zur Eurokrise: Merkel gegen den Rest Europas
In der Eurokrise wirkt die Bundesregierung isoliert. Die Gespräche um eine
Finanztransaktionssteuer sind gescheitert – nun könnte sie von einer
„Koalition der Willigen“ realisiert werden.
Französische Nationalversammlung gewählt: Linke Mehrheit für Hollande
Frankreichs Staatspräsident François Hollande verfügt laut Hochrechnungen
in der neuen Nationalversammlung über eine linke Regierungsmehrheit.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.