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# taz.de -- Zerstörte Heiligtümer in Mali: Verwüstete Grabstellen
> Islamisten setzen trotz weltweiter Proteste die Zerstörungen von
> malischen Heiligtümern in Timbuktu fort. Jetzt begannen sie in der
> größten Moschee mit der Zerstörung von Gräbern.
Bild: Ein Tuareg vor einer der mittelalterlichen Moscheen in Timbuktu.
BAMAKO afp | Islamistische Rebellen haben in der malischen Wüstenstadt
Timbuktu die Zerstörung jahrhundertealter Gebäude fortgesetzt. Am Dienstag
begannen sie nach Angaben von Augenzeugen damit, Gräber der größten Moschee
der Stadt einzureißen.
„Sie sind dabei, zwei Mausoleen der großen Djingareyber-Moschee zu
zerstören“, sagte ein Augenzeuge der Nachrichtenagentur AFP. Die in
Regionen des nördlichen Mali herrschenden Islamisten hatten Ende Juni damit
begonnen, die zum Weltkulturerbe zählenden Bauten einzureißen.
Nach Angaben der Augenzeugen zerstörten die Männer die Gräber, die in der
charakteristischen Lehmbauweise erbaut wurden, mit Hacken und Meißeln. Ein
weiterer Augenzeuge sagte, die Islamisten hätten in die Luft geschossen, um
Schaulustige zu vertreiben.
Ende Juni hatten Mitglieder der islamistischen Rebellengruppe Ansar Dine
bereits sieben der insgesamt 16 Mausoleen in der Wüstenstadt eingerissen
und angekündigt, auch die weiteren Grabmäler „ohne Ausnahme“ zu zerstöre…
Vor einer Woche zerstörten sie zudem eine Tür an der Sidi-Yahya-Moschee,
deren Öffnen dem örtlichen Glauben zufolge Unglück bringt.
## Knotenpunkt der Karawanenstraße
Ebenso wie die Heiligengräber stammen die drei großen Moscheen in Timbuktu
aus der Blütezeit der Stadt zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert, als sie
ein wichtiger Knotenpunkt der Karawanenstraßen und ein Zentrum der
islamischen Gelehrsamkeit war. Seit 1988 gehören die Bauten zum
Weltkulturerbe.
Nach Ansicht der Islamisten verstößt die Verehrung der Heiligen gegen den
Islam, der den Gläubigen gebietet, allein Allah zu verehren. Im Glauben der
Bevölkerung spielen die Heiligen aber eine wichtige Rolle als Beschützer
der Stadt.
Ansar Dine hatte die am Nordufer des Niger-Flusses gelegene Oasenstadt
gemeinsam mit Tuareg-Rebellen unter ihre Kontrolle gebracht, nachdem die
Regierung in Bamako im März von einer Gruppe Soldaten gestürzt worden war.
Später vertrieben die Islamisten dann die Tuareg.
10 Jul 2012
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Unesco
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