# taz.de -- Größtes Flüchtlingslager der Welt: Warnung vor einer Katastrophe | |
> Hilfsorganisationen warnen vor einer humanitären Katastrophe in Dadaab, | |
> dem größten Flüchtlingslager der Welt. In 2 bis 3 Monaten sei das Geld | |
> aus, es fehlen 25 Millionen Dollar. | |
Bild: 465.000 Flüchtlinge leben in dem Lager Dadaab in Kenia, nahe der Grenze … | |
NAIROBI afp | Internationale Hilfsorganisationen haben vor einer | |
Katastrophe im größten Flüchtlingslager der Welt gewarnt. Zehntausende | |
Menschenleben seien in Gefahr, da das Geld für die wichtigsten | |
Einrichtungen im Flüchtlingslager Dadaab nur noch für zwei bis drei Monate | |
reiche, erklärte ein Bündnis von acht Hilfsorganisationen, darunter CARE, | |
Oxfam und Save the Children, am Donnerstag. | |
Für den Weiterbetrieb des Lagers fehlten etwa 25 Millionen Dollar (20 | |
Millionen Euro). Betroffen seien mindestens 200.000 Flüchtlinge, die | |
meisten von ihnen aus Somalia. | |
Die Hilfsorganisationen betonten, das Lager Dadaab sei im vergangenen Jahr | |
durch einen Massenansturm von Somaliern um ein Drittel gewachsen. Die | |
Zustände in dem mit mehr als 465.000 Flüchtlingen überfüllten Lager seien | |
„unhaltbar“, die Sicherheitslage dort sei angespannt, humanitäre Helfer | |
könnten sich nicht frei bewegen. Im Juni hatten Bewaffnete vier | |
internationale Helfer in Dadaab entführt. Inzwischen wurden sie befreit, | |
andere Helfer werden noch immer in Somalia als Geiseln gehalten. | |
Den Hilfsorganisationen zufolge werden in Dadaab neue Unterkünfte für | |
30.000 Menschen benötigt, doch das Geld reiche nur für 4000. Ohne | |
zusätzliches Geld werde die Gesundheitsversorgung in dem Lager sich | |
verschlechtern, die Versorgung mit sauberem Wasser reiche bei Weitem nicht | |
aus. Die sexuelle Gewalt gegen Frauen und Kinder habe in den vergangenen | |
Monaten stark zugenommen, doch das Geld für Sicherheitsmaßnahmen sei | |
gekürzt worden. | |
Dadaab liegt in der Nähe der Grenze zu Somalia. Die meisten Menschen in dem | |
Lager kommen aus Südsomalia, wo seit Monaten Dürre und Hunger herrschen. | |
Sie flüchten aber auch vor der Gewalt der islamistischen Shebab-Miliz, die | |
weite Teile des Südens und des Zentrums von Somalia kontrolliert. | |
12 Jul 2012 | |
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