# taz.de -- Tagesüberblick Bürgerkrieg in Syrien: Offensive in Aleppo | |
> Die Aufständischen setzen ihre Offensive in der bevölkerungsreichsten | |
> Stadt Syriens fort. Damaskus droht ausländischen Kräften bei einem | |
> Einmarsch mit Chemiewaffen. | |
Bild: Aufständische in einem Vorort der Millionenstadt Aleppo. | |
## 15.45 Uhr: Missverstädnnid über C-Waffeneinsatz | |
Während die Äußerungen des syrischen Außenministeriumssprechers Dschihad | |
Makdissi über den B- und C-Waffeneinsatz zunächst als ein Versprechen | |
gewertet wurde, dass Assad innerhalb des Landes niemals zu diesen Waffen | |
greifen würde, stellte er später klar: Bei der aktuellen Rebellion habe es | |
Syrien nicht mit einem internen Feind zu tun habe. Dieses Klarstellung heiß | |
nicht anderes, als dass der syrische Machthaber auch dazu bereit ist, B- | |
und C-Waffen gegen seine eigenen Landsleute einzusetzen. In den vergangenen | |
Monaten hatte Damaskus immer wieder ausländische oder vom Ausland | |
unterstützte „Terroristen“ für die Unruhen verantwortlich gemacht. | |
(dapd/taz) | |
## 14.15 Uhr: Syrische B-Waffen | |
In einer vom syrischen Staatsfernsehen übertragenen Konferenz erklärte | |
Außenministeriumssprecher Dschihad Makdissi, dass Syrien niemals Chemie- | |
oder Biowaffen „während der Krise in Syrien“ einsetzen werde, „egal, wie | |
die Entwicklung innerhalb Syriens ist“. Alle diese Waffentypen seien sicher | |
gelagert und unter direkter Bewachung der syrischen Streitkräfte. „Sie | |
werden nie benutzt, es sei denn, Syrien ist äußerer Aggression ausgesetzt.“ | |
Die Aussage von Makdissi wird als Eingeständnis gewertet, dass Syrien neben | |
Chemiewaffen auch über B-Waffen verfüge. (dapd/taz) | |
## 13.15 Uhr: Türkei ruft Konsul zurück | |
Die Türkei hat ihren Generalkonsul aus der umkämpften syrischen Stadt | |
Aleppo zurückgerufen. Der Diplomat sei am Montag in die Türkei gereist, | |
erklärte das Außenministerium in Ankara. Die Botschaft in Damaskus hatte | |
die Türkei bereits im März geschlossen, nachdem sich die Beziehungen | |
zwischen beiden Ländern angesichts der anhaltenden Gewalt in Syrien | |
zunehmend verschlechtert hatten. (dapd) | |
## 13 Uhr: Offensive in Aleppo | |
Kämpfer der syrischen Opposition haben am Montag ihre Offensive in der | |
nordwestlichen Millionenstadt Aleppo fortgesetzt. Nach Angaben von | |
Aktivisten kam es am Morgen zu heftigen Gefechten in den Vierteln Sachur | |
und Hanano. Mehrere im Internet veröffentlichte Videos zeigten Rebellen, | |
die neben einem brennenden Panzer der Regierungstruppen jubelten und | |
beteten. In anderen Aufnahmen waren Aufständische zu sehen, die mit einem | |
offenbar eroberten Panzer herumfuhren. (dapd) | |
## 12.45 Uhr: Notfallhilfe verdoppelt | |
Angesichts der anhaltenden Krise in Syrien und hunderttausender Flüchtlinge | |
verdoppelt die EU-Kommission ihre Notfallhilfe. Die Behörde sagte in | |
Brüssel weitere 20 Millionen Euro zu. Mithilfe des Geldes sollen Menschen | |
medizinisch versorgt sowie Nahrungsmittel, Wasser und Unterkünfte | |
finanziert werden. Auch psychologische Unterstützung für Opfer der Krise | |
ist ein Posten in der Notfallhilfe. (afp) | |
## 12.30 Uhr: Syrien droht mit Chemiewaffen | |
Die Führung in Damaskus hat damit gedroht, im Falle eines „ausländischen | |
Angriffs“ auch Chemiewaffen einzusetzen. Es würden „niemals“ Chemiewaffen | |
„gegen unsere eigenen Bürger“ eingesetzt werden, „nur im Fall einer | |
ausländischen Aggression“, sagte der Sprecher des syrischen | |
Außenministeriums, Dschihad Makdessi. Die nicht-konventionellen und | |
Chemiewaffen würden unter Aufsicht der Streitkräfte gelagert und gesichert, | |
fügte der Sprecher hinzu. „Die Generäle werden entscheiden, wann und wie | |
die Waffen benutzt werden.“ (afp) | |
## 10.15 Uhr: Sanktionen verschärft | |
Die EU hat ihre Sanktionen gegen Syrien erneut verschärft. Die | |
EU-Außenminister beschlossen am Montag in Brüssel, 26 weitere Vertreter | |
oder Unterstützer der Regierung in Damaskus sowie drei weitere Unternehmen | |
oder Behörden auf die Sanktionsliste zu setzen, wie EU-Diplomaten | |
mitteilten. Ein bereits beschlossenes Waffenembargo soll zudem durch | |
strengere Kontrollen von Flugzeugen und Schiffen besser durchgesetzt | |
werden. (afp) | |
## 10.10 Uhr: Evakuierungsplan vorbereitet | |
Zypern ist wegen des Bürgerkriegs in Syrien auf die Evakuierung von rund | |
200.000 Europäer, Amerikaner und andere Drittstaatler vorbereitet. Diese | |
Menschen müssten ihre Gastländer Syrien und Libanon bei einer weiteren | |
Verschärfung der Lage wohl verlassen, sagte die zyprische Innenministerin | |
Eleni Mavrou beim Treffen der EU-Innenminister am Montag in der zyprischen | |
Hauptstadt Nikosia. (dpa) | |
## 10 Uhr: „Ausweg selbst verbaut“ | |
Für die Bundesregierung muss im Syrien-Konflikt die Zeit nach Staatschef | |
Baschir Assad vorbereitet werden. Assad könne „sicherlich noch mehr | |
Menschen töten, er kann aber mit Sicherheit nicht mehr siegen“, sagte | |
Außenstaatsminister Michael Link vor Beratungen der europäischen | |
Chefdiplomaten am Montag in Brüssel. Das Regime verliere an Boden gegenüber | |
der Opposition, und mit der weiteren Eskalation habe sich Assad „jeden | |
Ausweg selbst verbaut“. (dapd) | |
## 9.40 Uhr: “Taktischer Rückzug“ | |
Nach einer Woche heftiger Kämpfe haben die Regierungstruppen von Präsident | |
Baschar al-Assad die Kontrolle über Teile der syrischen Hauptstadt Damaskus | |
zurückerobert. Die Viertel Al-Messe und Barse würden nun wieder vom Militär | |
beherrscht, nachdem die Aufständischen einen „taktischen Rückzug“ | |
angetreten hätten, sagte ein syrischer Aktivist. (dpa) | |
## 8.20 Uhr: Westerwelle sieht „Wendepunkt“ | |
Bundesaußenminister Guido Westerwelle dringt auf neue Initiativen in der | |
Syrien-Politik. „Wir sind an einem Wendepunkt“, sagte der FDP-Politiker der | |
Süddeutschen Zeitung. In einem Papier des Auswärtigen Amtes für die | |
europäischen Partnerstaaten und die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton | |
heißt es dem Bericht zufolge, die Regierung Assad werde nicht mehr in der | |
Lage sein, die volle Kontrolle zurückzugewinnen. (ap) | |
## 7.15 Uhr: Zahl der Getöteten steigt | |
In Syrien sind nach Angaben von Aktivisten seit Beginn des Konflikts mehr | |
als 19.000 Menschen umgekommen. Allein in diesem Monat seien 2.752 Menschen | |
getötet worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte | |
mit. Damit handele es sich um den Monat mit den meisten Opfern seit Beginn | |
des Aufstandes im März 2011, sollte der bisherige Trend im Juli anhalten. | |
(ap) | |
## 6 Uhr: "Sicherer Hafen" | |
Die Arabische Liga hat erneut einen raschen Rücktritt des syrischen | |
Präsidenten Baschar al-Assad gefordert. Zugleich biete man ihm „freies | |
Geleit“ an, wenn er sich von der Macht trenne, sagte Katars | |
Premierminister, Scheich Hamad bin Dschassim bin Dschaber al-Thani, in der | |
Nacht zum Montag nach einem Ministertreffen der Liga in Doha dem | |
Nachrichtensender Al-Dschasira. Zugleich kündigte er an, dass die | |
arabischen Staaten 100 Millionen Dollar für die syrischen Flüchtlinge zur | |
Verfügung stellen wollten. (dpa) | |
23 Jul 2012 | |
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