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# taz.de -- Streit der Woche: Ist die Homo-Ehe spießig?
> Ein Name, ein Konto und das Ehegattensplitting – sogar die konservative
> CDU setzt sich jetzt für eine Gleichstellung der Homo-Ehe ein. Ist das
> nicht total bieder?
Bild: Mit seinem eingetragenen Partner auf die Salzburger Festspiele gehen: Spi…
Anfang August beschließt das Bundesverfassungsgericht, dass auch Beamte,
Richter und Soldaten, die in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft leben,
den Familienzuschlag bekommen müssen.
Und seit zwei Wochen machen sich sogar Politiker der CDU für die Homo-Ehe
stark: Eine Gruppe von 13 CDU-Parlamentariern fordert, das
Ehegattensplitting für die Lebenspartnerschaft einzuführen, darunter die
stellvertretenden Fraktionsvorsitzende Ingrid Fischbach, der
gesundheitspolitischen Sprecher Jens Spahn und der Abgeordnete Stefan
Kaufmann, der selbst offen schwul ist.
Die Homo-Ehe ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Seit 2001 gibt
es in Deutschland das Lebenspartnerschaftsgesetz, das es Menschen gleichen
Geschlechts ermöglicht, eine rechtlich anerkannte Partnerschaft einzugehen.
Sie ist in vielen Bereichen einer Ehe gleichgestellt, auch wenn der
Bezeichnung „Ehe“ weiterhin der Partnerschaft zwischen Mann und Frau
vorbehalten ist.
Gemeinsamer Name für Lebenspartner, steuerliche Vorteile gegenüber
Unverheirateten – ist das nicht sehr bürgerlich? Ist die wilde Ehe out und
nur noch institutionalisierte Liebe angesagt? Heiraten jetzt immer mehr
Homosexuelle nur wegen der Steuer, so wie es Heterossexuellen oft
vorgeworfen wird?
Andererseits – was heißt hier spießig? Die Gleichstellung aller Menschen,
egal welchen Geschlechts und welcher sexuellen Orientierung, ist eine große
Errungenschaft der modernen Demokratie, für die es sich weiter zu kämpfen
lohnt. Gibt es denn etwas Schöneres, als aller Welt zu zeigen, dass man
sich liebt und für immer zusammen bleiben möchte?
Was meinen Sie: Ist die Homo-Ehe spießig? Beziehen Sie Stellung! Die taz
wählt unter den interessantesten Kommentaren ein oder zwei aus und
veröffentlicht sie im Wochenendmagazin sonntaz. Der Kommentar sollte etwa
900 Zeichen umfassen und mit dem Namen und der E-Mail-Adresse der Autorin
oder des Autors versehen sein. Oder schicken Sie uns bis Mittwochmittag
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14 Aug 2012
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## AUTOREN
Lisa Goldmann
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