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# taz.de -- Europäische Finanzkrise: Hollande stützt die Griechen
> Frankreichs Präsident Hollande fordert ein Ende der Debatte um einen
> Austritt Griechenlands aus der Eurozone. Vor Zugeständnissen will er aber
> den Troika-Bericht abwarten.
Bild: Das H steht für Hoffnung. Gilt das auch für Griechenland?
PARIS rtr | Nach Bundeskanzlerin Angela Merkel hat auch Frankreichs
Präsident Francois Hollande Griechenland Rückendeckung für einen Verbleib
in der Euro-Zone gegeben. Die Debatte über einen Austritt Griechenlands aus
der Währungsunion müsse ein Ende haben, erklärte Hollande am Samstag nach
einem Treffen mit dem griechischen Regierungschef Antonis Samaras.
Wie schon zuvor Merkel will auch Hollande den Bericht der internationalen
Troika abwarten, bevor über mögliche weitere Zugeständnisse an Griechenland
entschieden werden könne. Dann allerdings müssten die Entscheidungen
schnell getroffen werden. „Griechenland muss die Glaubwürdigkeit seiner
Reformen und den festen Willen seiner Regierung, sie zu Ende zu führen,
unter Beweis stellen“, sagte Hollande. Gleichzeitig müsse aber auch
sichergestellt werden, dass das Volk nicht zu sehr leide.
Samaras wirbt derzeit bei seinen europäischen Partnern um einen zeitlichen
Aufschub für seine Reformanstrengungen. Griechenland werde alles tun, um
aus der Krise zu kommen, sagte der konservative Regierungschef. „Manche
setzen darauf, dass Griechenland es nicht schafft. Ich bin hier, um dem
französischen Präsidenten zu versichern, dass Griechenland entschlossen
ist, es zu schaffen und es schaffen wird“, sagte Samaras.
In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung hatte er Tage zuvor
erklärt, dass Griechenland eine Zeit überbrücken könnte, wenn die nächste
Kredittranche von 31 Milliarden Euro noch nicht im Oktober überwiesen
werde. Sollte sie jedoch gar nicht ausgezahlt werden, sei das Land pleite.
## Entscheidung im Oktober
Abhängig ist die Tranche von einem Bericht der Troika aus Internationalem
Währungsfonds, Europäischer Kommission und Europäischer Zentralbank. Dieser
wird im Oktober erwartet. Am 8. Oktober treffen sich die Finanzminister der
Eurogruppe in Luxemburg, um über Griechenland zu beraten. Ein Gipfel der
EU-Regierungschefs steht dann am 18. und 19. Oktober in Brüssel an.
Mit seinen Aufschubsforderungen stößt Samaras bislang auf wenig
Verständnis. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble bekräftigte im Berliner
Tagesspiegel einer Vorabmeldung zufolge seinen Widerstand. Mehr Zeit heiße
auch mehr Geld. Wenn das zweite Rettungspaket für Griechenland mit einer
Laufzeit von drei Jahren schon nach sechs Monaten nicht ausreiche, sei das
keine vertrauensbildende Maßnahme.
25 Aug 2012
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