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# taz.de -- Botschaftssturm in Bengasi: Verdächtige gefasst
> Nach dem blutigen Sturm auf das US-Konsulat in Bengasi haben libysche
> Behörden erste Verdächtige verhaftet. Im Jemen starb angeblich ein Mensch
> vor der US-Botschaft.
Bild: Bengasi am Mittwoch: Libyer zeigen ihre Solidarität mit den Toten.
BENGASI afp | Im Zusammenhang mit dem tödlichen Angriff auf das US-Konsulat
in Bengasi sind nach libyschen Behördenangaben mehrere Verdächtige
festgenommen worden.
Der stellvertretende Innenminister Wanis al-Scharef sagte am Donnerstag,
die Ministerien für Inneres und Justiz hätten Ermittlungen eingeleitet und
es habe Festnahmen gegeben. Zur Zahl der Festgenommenen oder deren
möglicher politischer Orientierung machte der Vizeminister keine Angaben,
„um die Ermittlungen nicht zu behindern“.
Die libysche Regierung setzte unterdessen eine Untersuchungskommission ein.
Der Sprecher des Sicherheitsausschusses des Innenministeriums, Abdelmonem
al-Horr, sagte, der Kommission unter Vorsitz eines Richters gehörten
Experten des Justiz- und des Innenministeriums an.
Die Ermittlungen seien „sehr kompliziert“, weil die Menge vor dem
US-Konsulat sehr heterogen gewesen sei: „Da waren Extremisten, gewöhnliche
Bürger, Frauen, Kinder und Kriminelle.“ Zudem sei von einem nah gelegenen
Bauernhof aus geschossen worden.
Aus Protest gegen den [1][in den USA produzierten Film „Innocence of
Muslims“] („Die Unschuld der Muslime“), in dem der Prophet Mohammed
verunglimpft wird, hatten Angreifer am Dienstag das US-Konsulat in Bengasi
gestürmt. Der US-Botschafter Chris Stevens und drei Mitarbeiter wurden
getötet, auch mehrere libysche Sicherheitsleute starben. Der Angriff
ereignete sich am Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 in den
USA, ein für Islamisten symbolisches Datum.
Bei erneuten [2][Zusammenstößen vor der US-Botschaft im Jemen] ist am
Donnerstagmittag ein Demonstrant getötet worden. Nach Polizeiangaben starb
der Mann durch Schüsse der Sicherheitskräfte, mindestens fünf weitere
Menschen wurden verletzt. Die Polizei hinderte die Menge daran, auf das
Botschaftsgelände vorzudringen.
13 Sep 2012
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Bengasi
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