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# taz.de -- Kommunalwahlen in Bosnien Herzegowina: Denkzettel für Dodik
> Die Partei des serbischen Nationalisten verliert bei den Kommunalwahlen
> in Bosnien und Herzegowina ihre bisherige Mehrheit in 27 Gemeinden.
Bild: Nur gut die Hälfte der 3,1 Millionen Wahlberechtigten haben bei der Komm…
SPLIT taz | Das wichtigstes Ergebnis der Kommunalwahlen in Bosnien und
Herzegowina ist der herbe Verlust, den die serbischen Unabhängigen
Sozialdemokraten (SNSD) des Ministerpräsidenten der serbischen
Teilrepublik, Milorad Dodik, erleiden mussten. Sie verloren nach
vorläufigen Ergebnissen die Mehrheit in 27 Gemeinden.
Aufhorchen lässt das Ergebnis des liberalen Demokraten und Gegenspieler
Dodiks, Dragan Cavic, der bei der Bürgermeisterwahl in der Hauptstadt der
serbischen Teilrepublik Banja Luka wahrscheinlich nur knapp unterlegen ist.
Insgesamt hat sich das Parteiensystem weiter differenziert. Auch kleinere
Parteien konnten sowohl in der serbischen Teilrepublik wie auch in der
bosniakisch-kroatischen Föderation einige Bürgermeisterposten erringen. So
die Sozialdemokratische Union in der Industriestadt Kladanj oder der
Kandidat der serbischen Volkspartei in Prijedor.
In der Föderation konnte sich überraschend die liberal-konservative
Bosniakenpartei SDA stark verbessern und vor allem in ländlichen Gebieten
viele Gemeinden hinzugewinnen. Die bisher stärkste Partei in der
Föderation, die Sozialdemokraten SDP, dagegen verloren Sympathien der
Wähler.
## SDP-Wähler isnd enttäuscht
In Sarajevo gelang ihnen der Sieg nur in einem Wahlkreis, in der Region
Tuzla konnten sich ihre Kandidaten zwar immer noch durchsetzen, verloren
aber an Stimmen.
Grund dafür ist die tiefe Enttäuschung der nichtnationalistischen Wähler
der SDP über den Kurs ihres Vorsitzenden Zlatko Lagumdzija, der eine
Regierung mit serbischen und kroatischen Nationalisten bilden wollte.
In den Kroatengebieten der Herzegowina gewann wie gewohnt die
Nationalpartei HDZ. In dem durch den Genozid an der muslimischen
Bevölkerung 1995 bekannt gewordenen Ort Srebrenica konnte sich der
muslimische Bewerber gegen einen Serben durchsetzen.
8 Oct 2012
## AUTOREN
Erich Rathfelder
## TAGS
Sarajevo
Bosnien
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