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# taz.de -- AKW-Kredit der Hypovereinsbank: „Hoch riskant und unakzeptabel“
> Das Geldinstitut will angeblich ein AKW in Kaliningrad finanzieren.
> Umweltschützer wenden sich an den Vorstand und fordern einen sofortigen
> Stopp.
Bild: Nein, so soll nicht der Meiler in Russland aussehen. Es handelt sich hier…
BERLIN taz | Russische Umweltschützer haben sich mit einem Protestbrief an
den Vorstand der Hypovereinsbank gewandt, die angeblich ein russisches
Atomkraftwerk mitfinanzieren will. Es wird derzeit zehn Kilometer von der
Grenze zu Litauen entfernt vom russischen Konzern Rosatom errichtet.
Das Münchner Institut will laut Süddeutscher Zeitung einen Exportkredit an
den französischen Konzern Alstom vergeben, der Turbinen für das AKW liefern
will. Auch der Ausbau des tschechischen Atomkraftwerks Temelín will die
Hypovereinsbank angeblich mitfinanzieren.
Die Umweltschutzorganisation Ecodefense empörte sich per Brief beim
Vorstandschef der Bank, Theodor Weimer: „Da Sie sicherlich mit den
schlechten Sicherheitsstandards der russischen Atomindustrie vertraut sind,
sind wir schockiert, dass Sie eine Kreditlinie für die Kooperation zwischen
Alstom und Rosatom öffnen wollen.“
Damit werde der Bau von russischen AKWs in verschiedenen Ländern
unterstützt. „Das ist hoch riskant und unakzeptabel und könnte zu einem
Unglück wie in Fukushima innerhalb Europas führen“, warnten die Aktivisten.
## Keine Aktivitäten nach Fukushima
Die Hypovereinsbank ist der deutsche Markenname der italienischen
Unicredit. Nach der Katastrophe von Fukushima hatte das Institut
angekündigt, sich aus der Finanzierung von Atomgeschäften zurückzuziehen –
und erhielt dafür öffentlich Lob. Auf taz-Anfrage wollte sich die Bank
nicht zum Brief an den Vorstand äußern.
„Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir grundsätzlich zu einzelnen Kunden
und/oder Projekten aufgrund des Bankgeheimnisses keine Auskunft geben“,
teilte die Bank mit. Die SZ zitiert dagegen eine interne Mail zur
Beteiligung an Temelín. Nur gegen eine Beteiligung ohne großes Aufsehen
habe man demnach nichts, heißt es in dem Schreiben.
18 Oct 2012
## AUTOREN
Ingo Arzt
## TAGS
Atomkraftwerk
Temelin
Schwerpunkt Atomkraft
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