| # taz.de -- Linkspartei-Spitze zu Peer Steinbrück: Keine Chance ist auch eine … | |
| > Linken-Chefin Katja Kipping sieht wegen Peer Steinbrück wenig Chancen zu | |
| > einer Zusammenarbeit der Linken mit der SPD. Bernd Riexinger rechnet mit | |
| > Stimmengewinnen. | |
| Bild: Applaus für Genossen: Kipping beim Landesparteitag in Sachsen am Samstag. | |
| CHEMNITZ/BERLIN dapd | Die Linkspartei-Vorsitzende Katja Kipping sieht die | |
| Chancen für eine Zusammenarbeit mit der SPD durch die Kanzlerkandidatur von | |
| Peer Steinbrück schwinden. Zumindest die SPD-Linke und die in der Partei | |
| organisierten Gewerkschafter müssten sich nun entscheiden – „folgen sie | |
| ihrem Herzen nach links oder folgen sie ihrem Kandidaten nach rechts", | |
| sagte Kipping am Samstag auf einem Parteitag der sächsischen Linken in | |
| Chemnitz. | |
| Es sei schwer vorstellbar, sich mit einem Mann wie Steinbrück auf ein | |
| gemeinsames Reformprogramm zu verständigen. Er stehe wie kein anderer in | |
| der SPD für die Agenda 2010 und Hartz IV. Allerdings sei Steinbrücks Zeit | |
| mit dem Wahltag wohl auch beendet. | |
| Mit den Hartz-IV-Regelungen wolle die Linkspartei keinen Frieden schließen. | |
| „Wir sind noch nicht einmal zu einem Waffenstillstand bereit“, sagte Katja | |
| Kipping. Dennoch werde ihre Partei zur Bundestagswahl 2013 wohl nicht | |
| erneut den Slogan „Hartz IV muss weg“ plakatieren. Man wolle den Wählern | |
| nicht erklären, wogegen man sich wendet, sagte Kipping zur Begründung. Es | |
| gehe darum, „was wir uns stattdessen vorstellen“. | |
| Die SPD-Kanzlerkandidatur von Peer Steinbrück könne auch eine Chance für | |
| die Linken sein, sagte Bundesparteichef Bernd Riexinger beim parallel | |
| stattfindenden Landesparteitag in Berlin. Er rechne mit einem Stimmengewinn | |
| für seine Partei. „Steinbrück ist ein offenes Angebot an Sozialdemokraten, | |
| bei der Bundestagswahl die Linke zu wählen“, sagte Riexinger. Einen | |
| Politikwechsel werde es mit diesem SPD-Kanzlerkandidaten nicht geben. So | |
| sei Steinbrück noch immer stolz auf seine „Agenda 2010“. | |
| „Die SPD muss jetzt entscheiden: Folgt sie ihrem linksgerichteten Programm | |
| oder ihrem Kandidaten“, sagte Riexinger. Steinbrück erwecke den Eindruck, | |
| nicht gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel, sondern neben ihr zu stehen. | |
| Auch Bundestags-Fraktionschef Gregor Gysi kritisierte Merkel und Steinbrück | |
| stellten sich kaum als Wahl-Alternativen zueinander dar. Die Kraft der | |
| Linkspartei werde vor diesem Hintergrund völlig unterschätzt. | |
| ## Lederer bleibt Berliner Parteichef | |
| Klaus Lederer wurde in Berlin als Vorsitzender der Berliner Linkspartei | |
| bestätigt. Der 38-Jährige erhielt als einziger aufgestellter Kandidat 66,4 | |
| Prozent der Stimmen. Mit dem alten Chef, aber einem weitgehend neu | |
| aufgestellten Vorstand will die ehemalige Regierungspartei nach dem | |
| Wahldebakel in der Hauptstadt wieder politisch sichtbar werden. | |
| „Ob wir wirklich etwas bewegen können, das hängt davon ab, ob wir für die | |
| Menschen im Alltag wahrnehmbar sind“, sagte Lederer. Die Linke kreise in | |
| Berlin zu häufig um sich selbst. Stattdessen müsse mehr Energie in die | |
| politische Wirkung gesteckt werden. | |
| Lederer erhielt bei der Wahl des Landeschefs deutlich weniger Zustimmung | |
| als bei der vergangenen Wahl vor zwei Jahren, als er 78 Prozent erhielt. | |
| Der Jurist, der auch im Berliner Abgeordnetenhaus sitzt, leitet den | |
| Landesverband seit 2005. Als Stellvertreter wurden Elke Breitenbach, Heidi | |
| Kloor und Daniel Tietze gewählt, von denen einzig Kloor zuvor schon | |
| Mitglied des Landesvorstands war. | |
| 20 Oct 2012 | |
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