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# taz.de -- Kommentar Rentenprognose: Verfrühte Entwarnung
> Bei den Rentenprognosen wird auf die Zukunft gewettet. Es sind
> Durchschnittswerte, die nichts über das Risiko individueller Altersarmut
> aussagen.
Es ist schon eine Zumutung, was man als BürgerIn derzeit von
Rentenkonzepten und -prognosen verstehen soll. Nachdem in den vergangenen
Wochen die Konzepte gegen Altersarmut durch die Medien waberten, gab es am
Montag eine scheinbare kleine Entwarnung: Die Renten steigen in den
nächsten Jahren stärker als erwartet, geschuldet ist das der guten
Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt.
Auch die SPD hat ihren innerparteilichen Streit, ob man an der Rentenformel
nun was ändern soll oder nicht, erst mal bis zum Jahre 2020 aufgeschoben.
Vielleicht, so die Hoffnung mancher Sozialdemokraten, erspart die positive
Entwicklung auf dem Jobmarkt allzu hässliche Verteilungsstreits, und mit
der Rentenformel kann dann praktischerweise alles so bleiben, wie es ist.
Doch die Entwarnung, die schon aus den Veränderungen bei irgendwelchen
Zehntelprozentpunkten abgeleitet wird, täuscht, denn wir haben es hier mit
Wetten auf die Zukunft zu tun. Die Beschäftigungslage kann sich wieder
verdüstern. Vor allem aber sind die Prognosen nur Durchschnittswerte. Sie
sagen nichts aus über die individuellen Risiken der Altersarmut. Genau
diese Individualisierung der Risiken aber ist der springende Punkt:
Probleme bekommen später kleine Selbständige, alleinstehende Frauen, die
schlecht verdienten, sowie gesundheitlich Angeschlagene, die früher in den
Ruhestand wechseln müssen.
Da beruhigt die nun auch von der SPD versprochene Solidarrente in Höhe von
850 Euro brutto wenig: Netto liegt sie bei rund 770 Euro und damit nicht
oder nur wenig über der Grundsicherung im Alter, die heute schon in
Westmetropolen mit hohen Mieten gezahlt wird. Auf die Frage nach der
Grundrente gibt es also noch keine wirkliche Antwort.
26 Nov 2012
## AUTOREN
Barbara Dribbusch
## TAGS
Rente
Rentenpolitik
Altersarmut
Rente
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