# taz.de -- Aufwertung Palästinas in der UN: Deutschland ist dagegen | |
> Mehrere europäische Staaten wollen für eine Aufwertung Palästinas in der | |
> UN-Vollversammlung stimmen. Die Bundesregierung wird nicht zustimmen. | |
Bild: Palästinenserinnen protestieren in Madrid gegen israelische Angriffe auf… | |
MADRID/BERLIN afp | Deutschland wird in der UN-Vollversammlung nicht für | |
eine Aufwertung des Status der Palästinenser stimmen. „Eine Zustimmung | |
Deutschlands zu einer solchen Resolution wird es nicht geben“, sagte | |
Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Die Palästinenser | |
wollen den entsprechenden Antrag am Donnerstag in der UN-Vollversammlung in | |
New York einbringen. | |
Nach Frankreich hat auch Spanien angekündigt, in der UN-Vollversammlung für | |
eine Aufwertung des Status der Palästinenser stimmen zu wollen. Bei der | |
Abstimmung am Donnerstag werde sein Land mit „Ja“ stimmen, sagte Spaniens | |
Außenminister José Manuel Garciá-Margallo am Mittwoch vor dem Parlament in | |
Madrid. | |
Die Resolution der Palästinenser sei der beste Weg zu einem Frieden, sagte | |
Garciá-Margallo. Auch Dänemark, Norwegen und die Schweiz kündigten am | |
Mittwoch an, den Antrag zu unterstützen. | |
Am Donnerstag soll in der UN-Vollversammlung darüber abgestimmt werden, ob | |
die Palästinenser einen aufgewerteten Beobachterstatus als | |
Nicht-Mitgliedstaat bekommen. Für die angestrebte Aufwertung genügt die | |
Zustimmung der UN-Vollversammlung, die fünf ständigen | |
Sicherheitsratsmitglieder können kein Veto einlegen. Während Israel und die | |
USA den Antrag ablehnen, wird voraussichtlich eine Mehrheit der 193 | |
Mitgliedstaaten im Sinne der Palästinensischen Autonomiebehörde um | |
Präsident Mahmud Abbas stimmen. | |
Garciá-Margallo erklärte am Mittwoch den Versuch der EU-Staaten, eine | |
einheitliche Position einzunehmen, für gescheitert. Spanien habe sich „bis | |
zur letzten Sekunde“ für eine einheitliche EU-Position engagiert, doch das | |
sei nicht „möglich“ gewesen. | |
Österreichs Außenministerium hatte bereits am Dienstag mitgeteilt, dass das | |
Land ebenfalls für den Antrag der Palästinenser stimmen werde. Die Schweiz | |
wird nach einer Entscheidung des Bundesrates vom Mittwoch ebenfalls für die | |
Position von Abbas stimmen. „Das könnte eine Wiederbelebung für die | |
Zweistaatenlösung bedeuten“, sagte Außenminister Didier Burkhalter nach | |
einem Bericht der Nachrichtenagentur sda. | |
Auch Norwegens Außenminister Espen Barth Eide begründete Norwegens | |
Unterstützung für den Vorschlag im TV-Sender NRK mit der Hoffnung auf einen | |
„neuen Impuls“ für den Friedensprozess in Nahost. Dänemarks | |
Außenministerium erklärte am Mittwoch, die palästinensische Resolution | |
betone die Notwendigkeit für Friedensverhandlungen und eine „verhandelte | |
Zweistaatenlösung“. | |
Die Palästinenser verfügen seit der Anerkennung der Palästinensischen | |
Befreiungsorganisation (PLO) durch die UNO in den 1970er Jahren über einen | |
einfachen Status, vergleichbar mit dem internationaler Organisationen. Zwar | |
erhielten sie 1998 zusätzliche Rechte, wie ein Rederecht bei der | |
Generaldebatte der UN-Vollversammlung, doch sind sie weiter nicht mit | |
souveränen Staaten gleichgestellt. Mit einem aufgewerteten Beobachterstatus | |
als Nicht-Mitgliedstaat könnten sie unter anderem vor internationale | |
Gerichte ziehen und Israel etwa wegen der Siedlungspolitik verklagen. | |
28 Nov 2012 | |
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