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# taz.de -- Aufruf zu Massenprotesten in Ägypten: Mursi lässt sich einmauern
> In Ägypten spitzt sich die Lage vor dem umstrittenen
> Verfassungsreferendum weiter zu. Das Militär darf nun auch Zivilisten
> festnehmen.
Bild: In Kairo haben die Streitkräfte Betonmauern um den Präsidentenpalast ge…
KAIRO dapd | Wenige Tage vor dem geplanten Verfassungsreferendum ist in
Ägypten keine Entspannung der Lage in Sicht. Präsident Mohammed Mursi wies
das Militär am Sonntagabend an, die Sicherheit zu garantieren und
staatliche Einrichtungen bis nach dem umstrittenen Referendum am kommenden
Samstag zu schützen.
Die oppositionelle Nationale Heilsfront rief für Dienstag zu einer weiteren
Massenkundgebung auf. Islamistische Gruppen kündigten Gegendemonstrationen
an. Nach der Entscheidung des Präsidenten kann das Militär bei der
Ausführung der Mission auch Zivilisten festnehmen.
Die Anordnung tritt am Montag in Kraft. Bereits zuvor hatten die
Streitkräfte Betonmauern um den Präsidentenpalast in Kairo gebaut, der
besonders in den Fokus der Demonstranten geraten war. Der britische Sender
BBC berichtete auf seiner Webseite, Mursis Anordnung verstärke
Befürchtungen, Ägypten könne wieder in eine Militärregierung abgleiten.
Mursis Gegner wollen, dass das Referendum abgesagt wird. Aus Protest gegen
die geplante Volksabstimmung marschierten am Sonntag Hunderte Ägypter zum
Präsidentenpalast in der Hauptstadt Kairo. Sie wollen an ihrem Widerstand
festhalten. Unklar war zunächst noch, ob die Opposition die Abstimmung
boykottieren werde oder nicht.
## Mursi macht Zugeständnisse
Am Sonntag hatte Mursi zunächst ein [1][Zugeständnis an seine Kritiker]
gemacht und ein umstrittenes Dekret annulliert, dass ihm Sondervollmachten
gewährt hatte. Das am 22. November verabschiedete Dekret hatte in den
vergangenen zwei Wochen zu massiven Protesten in Ägypten geführt, bei denen
mehrere Menschen ums Leben gekommen waren.
Auch mehrere Büros von Mursis Muslimbruderschaft waren in Flammen
aufgegangen. Am Wochenende hatte sich das Militär zu Wort gemeldet und vor
„verheerenden Konsequenzen“ gewarnt, sollte die politische Krise nicht
beigelegt werden.
10 Dec 2012
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