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# taz.de -- Kommentar: über die geplante Verlegung des Frauenvollzugs: Fataler…
> Der Frauenvollzug in Hahnöfersand hat Vorzeige-Charakter, den die Sozis
> nicht einfach über den Haufen werfen sollten, um ein paar Euros zu
> sparen.
Bild: Dem Hamburger Senat ist das zu teuer: In der Jugendarrestanstalt Hahnöfe…
HAMBURG taz | Hamburgs SPD-Justizsenatorin Jana Schiedek hat mit ihrem
Plan, den Frauenstrafvollzug im Männerknast Hamburg-Billwerder
unterzubringen, eine Welle der Entrüstung ausgelöst – in einer Dimension,
die außergewöhnlich ist. Nicht nur die Oppositionsparteien sind vereint
dagegen – das mag nicht verblüffen –, auch Experten melden sich kritisch zu
Wort und die Diakonie ist entsetzt.
Selbst Schiedeks sozialdemokratische Amtsvorgängerin vor der zehnjährigen
CDU-Ära, Lore-Maria Peschel-Gutzeit, verlangt, die „verhängnisvolle
Entscheidung“ zurückzunehmen.
Dabei hatten die sparwütigen Sozialdemokraten schon gedacht, Schiedeks
Umsiedlungsplan zur Einsparung von jährlich 900.000 Euro durch
Stellenstreichungen sei in trockenen Tüchern. Doch dann mussten die
Genossen erkennen, dass das Thema zu brisant ist, um es im Schnellgang mit
ihrer Mehrheit durch die Bürgerschaft zu peitschen. Sie wollen nun eine
Bürgeranhörung veranstalten.
In der Tat steht für die Frauen, die zurzeit in Hahnöfersand eingesperrt
sind und zukünftig hier eingesperrt sein werden, sehr viel auf den Spiel.
Das weitgehend unreglementierte Hafthaus hat Vorzeigecharakter. Hier können
sich die oft durch Männergewalt vorbelasteten Frauen frei und geschützt
bewegen, um sich für ein Leben in Freiheit zu stabilisieren. Das sollten
die Sozis nicht einfach über den Haufen werfen, um ein paar Euro
einzusparen.
7 Jan 2013
## AUTOREN
Kai von Appen
## TAGS
Justiz
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