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# taz.de -- Quecksilber in Entwicklungsländern: Glänzendes Gift für die Armen
> Quecksilber ist hochtoxisch. Laut der UN hat die Bedrohung durch das
> flüssige Metall vor allem Afrika, Asien und Südamerika bedenklich
> zugenommen.
Bild: Für die Menschen sind vor allem verseuchte Flüsse und Seen ein Risiko, …
ADDIS ABEBA/NAIROBI dpa | Giftiges Quecksilber wird vor allem in
Entwicklungsländern zu einer immer größeren Bedrohung für Millionen
Menschen und ihre Umwelt. Zu diesem Ergebnis kommt ein neuer Bericht des
UN-Umweltprogramms Unep, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.
Vor allem die handwerkliche Goldgewinnung sowie die Kohleverbrennung zur
Stromerzeugung tragen zu den gefährlich hohen Emissionen des Schwermetalls
bei, wie die Behörde mit Sitz in Nairobi feststellte. Betroffen seien vor
allem Afrika, Asien und Südamerika.
Hohe Quecksilber-Mengen können tödlich sein. Vergiftungen treten aber meist
auf, wenn kleine Mengen über einen längeren Zeitraum aufgenommen werden.
Dabei kann vor allem das zentrale Nervensystem geschädigt werden. Besonders
anfällig sind Kinder.
„Quecksilber, das in verschiedenen Formen vorkommt, bleibt eine wichtige
globale, regionale und nationale Herausforderung, vor allm was seine
Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt betrifft“, sagte
Unep-Chef Achim Steiner. So hätten sich die vom Goldschürfen ausgelösten
Emissionen seit 2005 verdoppelt.
## Größter Erzeuger ist Asien
Wegen der immer weiter steigenden Goldpreise rechnet das Unep in den
kommenden Jahren mit einem weiteren Anstieg. Durch die Verbrennung von
Kohle werden dem Bericht zufolge zudem jährlich 475 Tonnen Quecksilber
ausgestoßen – das sind 24 Prozent der globalen Gesamtemissionen.
Der größte Quecksilber-Erzeuger ist Asien: Der Kontinent ist für knapp die
Hälfte der weltweiten Quecksilber-Emissionen verantwortlich. Für die
Menschen sind vor allem verseuchte Flüsse und Seen ein Risiko, da die
Fische mit dem Metall kontaminiert sind. In den vergangenen 100 Jahren habe
sich die Menge an von Menschen produziertem Quecksilber in den Ozeanen in
den oberen 100 Metern verdoppelt, in der Tiefsee sei der Anteil um 25
Prozent gestiegen.
Vom 13. bis 18. Januar findet in Genf die fünfte und letzte Sitzung der
internationalen Verhandlungen zur Vorbereitung einer weltweiten, rechtlich
verbindlichen Vereinbarung über Quecksilber statt (INC5). Das Abkommen soll
die Risiken für die Menschen und ihre Umwelt eindämmen.
„Quecksilber ist seit Jahrhunderten als Giftstoff und Gesundheitsrisiko
bekannt – aber heute haben wir viele alternative Technologien, um die
Risiken für Dutzende Millionen Menschen zu senken, unter anderem für
schwangere Mütter und ihre Babys“, erklärte Steiner. Ein positives Ergebnis
der Verhandlungen könne „zu einer nachhaltigeren Zukunft für viele kommende
Generationen beitragen“.
10 Jan 2013
## TAGS
Vergiftung
Flüsse
Verseuchung
Globaler Süden
Quecksilber
Umweltverschmutzung
Quecksilber
Feinstaub
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