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# taz.de -- Frauen gegen die Frauenquote: Fakten? Fakten? Fakten?
> Im „Focus“ bekennen starke Frauen: Wir haben alles uns selbst zu
> verdanken! Wenn sie sich da mal nicht täuschen.
Bild: Die Frauenquote macht die Männer wütend! Das geht natürlich gar nicht.
BERLIN taz | Da lächeln sie uns entgegen, die Schauspielerin Simone
Thomalla und die Veronica Ferres, Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner und
Filmproduzentin Regina Ziegler, Skiläuferin Maria Höfl-Riesch und sogar
Nobelpreisträgerin Christine Nüsslein-Vollhardt. Im antifeministischen
Kampfblatt Focus erklären sie: „Wir wollen keine Frauen-Quote.“
Starke Frauen brechen das Tabu, gegen die Quote zu sein. Endlich. Drinnen
gut abgehangene Thesen, die man trotz des Tabus doch schon mal irgendwo
gehört hat: Man will keine Quotenfrau sein, die Quote verhindert eine
Auswahl nach Kompetenz und sie macht die Männer wütend! Das geht natürlich
gar nicht.
Nicht verwunderlich ist dabei, dass arrivierte Frauen wie alle
erfolgreichen Menschen dazu tendieren, sich ihren Erfolg selbst
zuzuschreiben, obwohl er immer auf einer Mischung aus glücklichen Umständen
und Leistung beruht. Daraus resultiert eine unrealistische „Jede kann es
schaffen“-Ideologie, die etwa Rollenzwänge nicht wahrhaben will.
Verwunderlich ist aber, woher all diese Frauen wissen, wie Quoten-Frauen
hierzulande ihre „Würde“ verlieren (Nüsslein-Vollhardt), denn es gibt ja
bisher kaum welche. Mit viel Nachdenken fallen einem die Grünen und die SPD
ein, deren weibliches Personal aber eher aus ganz anderen Gründen seine
Würde verliert, die Quote jedenfalls war noch nie Thema, wenn Renate Künast
oder Andrea Nahles kritisiert wurden.
Entzückend auch, dass Frauenministerin Schröder sich im Interview erneut
gegen Quoten ausspricht. Sie muss es wissen, denn sie ist die einzige echte
Quotenfrau, die hier beim Tabubrechen hilft: Die Hessin musste damals als
Hessenquotenfrau für die Union nach Berlin.
15 Jan 2013
## AUTOREN
Heide Oestreich
## TAGS
Frauenquote
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Kristina Schröder
Bundestag
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Steinbrück
Quote
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