# taz.de -- Schnelles Internet für Kuba: Castro steht auf der Leitung | |
> Zwischen Kuba und Venezula liegt ein Kabel, das das Internet auf der | |
> Insel schneller machen sollte. Benutzt wird es nicht. Geht die Posse nun | |
> bald zu Ende? | |
Bild: Moderne Zeiten: Im Meer liegt ein Kabel, das Kubas Internet beschleunigen… | |
„Das Telekommunikationssystem Alba-1 ist seit August 2012 im Einsatz“, | |
heißt die Erfolgsmeldung, die am Donnerstag in der kubanischen Tageszeitung | |
Granma erschien. Demnach wird seit August 2012 über das Fieberglaskabel, | |
welches Kuba und Venezuela verbindet und das Herzstück von Alba-1 ist, | |
telefoniert. Zudem werde seit dem 10. Januar getestet, ob das Kabel den | |
Qualitätsanforderungen entspreche, vermeldete Kubas staatliche | |
Telefongesellschaft Etecsa. | |
Mit der Ankündigung steigt zumindest die Hoffnung, dass das Kabel | |
irgendwann wirklich in Dienst gestellt wird. Das liegt nunmehr zwei Jahre | |
ungenutzt auf dem Meeresgrund beziehungsweise im Leitungsgraben. Der | |
verläuft zwischen dem kleinen Stranddorf Siboney, im Osten der Insel, wo | |
das Kabel aus Venezuela ankam, und Havanna. | |
Kurz nach dessen Verlegung, die in Kuba mit der Hoffnung verknüpft war, | |
einen 3.000-mal schnelleren Zugang zum World Wide Web zu erhalten, wurde | |
das Projekt jedoch auf Eis gelegt. Selbstbedienung hatte es, so die | |
Behörden, bei der 70 Millionen US-Dollar teuren Verlegung des Kabels | |
gegeben. „Daraufhin wurden zwei Vizeminister wegen Korruption verhaftet und | |
Ermittlungen gegen Dutzende Etecsa-Mitarbeiter eingeleitet“, sagt der | |
kubanische Journalist Iván García. | |
Mit der Pressemeldung ist die Funkstille beendet, die rund zwanzig Monate | |
geherrscht hatte, und Messungen haben ergeben, dass Etecsa die | |
Verbindungsstruktur umstellt. Laut der Homepage des | |
US-Internet-Spezialisten Renesys haben die kubanischen Techniker die erste | |
terrestrische Internetleitung in Betrieb genommen, die in beide Richtungen | |
funktioniert. | |
Doch ob und wann die Leitung offiziell in Betrieb geht, ist genauso offen | |
wie die Frage des Zugangs. So hieß es in der Etecsa-Meldung auch, dass | |
zusätzliche Investitionen nötig seien und es keinen automatischen Zugang | |
geben werde. | |
24 Jan 2013 | |
## AUTOREN | |
Knut Henkel | |
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