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# taz.de -- Chinesische Hacker: Angriff auf „Wall Street Journal“
> Nicht nur die „New York Times“ ist von China aus gehackt worden. Auch das
> „Wall Street Journal“ teilt mit, ihre Berichterstattung über das Land sei
> Ziel von Attacken.
Bild: Aus dem Reich der Mitte eine böse Überraschung für das “Wall Street …
WASHINGTON afp/dapd | Nach der New York Times hat auch die US-Tageszeitung
Wall Street Journal China einen Hacker-Angriff auf seine Website
vorgeworfen. Ziel sei es offensichtlich gewesen, die
China-Berichterstattung der Zeitung zu überwachen, [1][berichtete das Blatt
am Donnerstag]. Um das Erlangen wirtschaftlicher Vorteile oder Zugang zu
Kundendaten sei es den chinesischen Hackern nicht gegangen, erklärte das
Mutterunternehmen Dow Jones. In den vergangenen Jahren sei die Zeitung
mehrfach mit Hacker-Attacken konfrontiert gewesen.
Mit den zuständigen Behörden und externen Sicherheitsspezialisten werde
daran gearbeitet, Kunden, Mitarbeiter und Journalisten sowie deren Quellen
zu schützen, so eine Sprecherin des Unternehmens. Die technischen
Sicherheitsvorkehrungen seien hochgefahren worden. „Wir haben absolut vor,
den aggressiven und unabhängigen Journalismus weiter zu betreiben, für den
wir bekannt sind“, sagte die Sprecherin weiter.
Geng Shuang, ein Sprecher der chinesischen Botschaft in Washington,
bestritt allerdings, dass es in der jüngsten Zeit Cyber-Attacken aus China
gegen Ziele in den USA gegeben habe. „Solche Anschuldigungen ohne einen
Beweis sind unverantwortlich“, so Shuang.
Zuvor hatte die New York Times über einen [2][Angriff durch Hacker
berichtet], die möglicherweise Verbindungen zum chinesischen Militär
hätten. Es seien klare Hinweise Richtung Peking entdeckt worden, erklärte
die US-Zeitung und vermutete einen Zusammenhang mit ihrem Bericht über das
immense Vermögen der Familie von Chinas Regierungschef Wen Jiabao. Die
Volksrepublik wies die Vorwürfe zurück.
Die scheidende US-Außenministerin Hillary Clinton erklärte, die
US-Regierung beobachte eine Zunahme von Hacker-Attacken sowohl auf
staatliche Einrichtungen wie auf Privatunternehmen. Sie wünsche sich ein
internationales Forum, das Antworten auf "diese Art illegalen Eindringens"
suche.
## Es geht um Jiabao
Laut New York Times konzentrierten sich die Hacker bei ihrem Angriff auf
die Zeitung vor allem auf den Shanghaier NYT-Bürochef David Barboza und
seinen E-Mail-Account. Dieser hatte in der Zeitung im Oktober über den
immensen Reichtum der Familie von Wen Jiabao berichtet. Überhaupt hätten
die Hacker offenbar nur nach Informationen im Zusammenhang mit dem
Wen-Bericht gesucht, erklärte die Zeitung. Nutzerdaten beispielsweise seien
nicht abgezogen worden.
Die NYT hatte Ende Oktober berichtet, die Familie von Wen habe während
seiner Amtszeit riesige Vermögen angehäuft. Dem Bericht zufolge besitzt die
Familie Beteiligungen in Höhe von 2,7 Milliarden Dollar (2,1 Milliarden
Euro) an Firmen im Banken-, Tourismus- und Telekommunikationssektor.
Die Zeitung berief sich auf eine Auswertung von Unternehmens- und
Börsenmitteilungen zwischen 1992 und 2012. Dem Bericht zufolge verfügt Wen
selbst über keine Beteiligungen, genannt wurden aber unter anderem seine
Mutter, seine Frau, sein Sohn und seine Tochter.
1 Feb 2013
## LINKS
[1] http://online.wsj.com/article/SB10001424127887323926104578276202952260718.h…
[2] http://www.nytimes.com/video/2013/01/31/technology/100000002035844/a-cybera…
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