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# taz.de -- Gleichberechtigung im Fußball: Endlich mehr als ein Dankeschön
> Der schwedische Klub Limhamn Bunkeflo 07 hat eine Grundsatzentscheidung
> getroffen. Die Frauen verdienen fortan so viel wie die Männer.
Bild: Gleichberechtigung im Fußball kann funktionieren, dass zeigt das Beispie…
STOCKHOLM taz | „Uns geht’s ums Prinzip. Wir haben festgestellt, dass es
ziemlich schwer ist, von Gleichberechtigung zu reden, wenn wir einigen mehr
zahlen als den anderen, nur weil sie ein anderes Geschlecht haben.“ So
erklärt Mikael Eriksson, Vorsitzender des Sportvereins [1][Limhamn Bunkeflo
07] (LB 07), was sich der Vorstand bei seinem jüngsten Beschluss gedacht
hat.
In den beiden Topmannschaften des Vereins wird ab der neuen Saison an
Männer und Frauen der gleiche Lohn gezahlt. Ein Schritt, den der
Vorsitzende des schwedischen Fußballverbands, Karl-Erik Nilsson, als „von
der Gleichberechtigungsperspektive her vorbildlich“ würdigt.
Die Frauenmannschaft von LB 07 wird ab Frühjahr als Aufsteiger in der neuen
Zweiten Liga der Frauen (Elitettan) spielen, die Männer waren bis 2008
zweit- und sind jetzt drittklassig. Auf dieser Ebene werden in Schweden
eher symbolische Löhne gezahlt. Bei LB 07 hatten die Frauen bisher für ein
Dankeschön gespielt, bei den Männern wurden teilweise mehr als umgerechnet
1.000 Euro bezahlt. Damit ist es jetzt vorbei.
Alle sollen mit einigen Hundert Euro gleich viel erhalten. „Keine großen
Summen, aber insgesamt für unseren Verein natürlich ein ganzer Batzen“,
meint Eriksson. Ein Teil der männlichen Spieler hat sich daraufhin
verabschiedet und den Klub gewechselt: „Sie meinen, sie seien mehr wert,
und da haben wir natürlich allen Respekt vor.“
## Kostspielige Auswärtstermine
Nein, die Frauenmannschaft habe keinen Druck gemacht, sie war vielmehr
total überrascht, sagt LB-07-Sportchef Johan Andersson. Sie habe sich
gefreut, dass der Verein mit seinen 1.300 Mitgliedern überhaupt Ja zum
Aufstieg gesagt habe. Für den Klub aus dem südschwedischen Malmö sei jeder
Auswärtstermin mit kostspieligen und bis zu 1.200 Kilometer langen Reisen
quer durch Schweden verbunden – rund 40.000 Euro werde allein dieser
Budgetposten kosten.
Unterm Strich werde die Frauenmannschaft nun wohl deutlich mehr Ausgaben
verursachen, die Herrenmannschaft vermutlich mehr Einnahmen bringen. „Aber
wenn es umgekehrt gewesen wäre, hätten wir danach ja wohl auch nicht
gefragt“, meint Mikael Andersson. Ob das Modell auch sportlich
funktioniert? Das werde man sehen: „Das Geld sollte doch sowieso nicht der
Antrieb für die Spieler sein.“
15 Feb 2013
## LINKS
[1] http://www.lb07.se/
## AUTOREN
Reinhard Wolff
Reinhard Wolff
## TAGS
Gleichberechtigung
Fußball
Mann
Frauen
Frauenfußball
Schwerpunkt Fußball-EM 2024
Schwerpunkt Fußball-EM 2024
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