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# taz.de -- Kolumne American Pie: Kicken für Rum
> Am Wochenende startet die Saison in der Major League Soccer. Die Freude
> über alternde Stars aus Europa hält sich in Grenzen.
Bild: Ausrangiert bei Werder Bremen, Hoffnungsträger in Portland: Mikael Silve…
David Beckham ist weg. Er war der Hingucker der Major League Soccer und
wenn von den langsamen Fortschritten des professionellen Fußballsports in
den USA die Rede war, dann wurde meist auch sein Name genannt. Von den
durchschnittlich 18.801 Zuschauern, die vergangene Saison jedes Spiel in
der Liga hatte, sind gewiss nicht wenige wegen Beckham ins Stadion
gekommen. Spiele mit Beteiligung seiner Los Angeles Galaxy waren meist
besonders gut besucht.
Nun muss die Liga, die am Wochenende in die Saison startet, ohne den
Engländer, der nach Paris gewechselt ist, auskommen. Bei Meister Galaxy
sieht man das gelassen und ist stolz darauf, dass der bislang vom FC São
Paulo geliehene Brasilianer [1][Juninho] endlich ganz in die USA
umgesiedelt ist – mit Frau und deren Hund, obwohl er den eigentlich gar
nicht leiden kann. Ob der Mittelfeldspieler die Liga zum Leuchten bringen
kann?
Die tut sich immer schwerer, die Altstars, die ihren Karriereherbst auf den
Fußballplätzen der MLS verbringen wollen, als Bereicherung zu verkaufen.
Zur neuen Saison hat der Franzose Mikael Silvestre in den USA angeheuert.
Der ist einst mit Manchester United fünf Mal Meister geworden und darf sich
auch Champions-League-Sieger nennen. Doch wer verfolgt hat, wie er sich bei
seiner letzten Station als Spieler in Bremen blamiert hat, wird verstehen,
warum die Seattle Sounders nach ein paar Probetrainingseinheiten abgewinkt
haben und den Spieler den Portland Timbers überlassen hat.
## Ein guter Markt für Rum
Nach den erschreckend lustlosen Auftritten, die der Mexikaner Rafael
Marquez, der als Spieler beim FC Barcelona berühmt geworden ist, für die
Koffeinbrausetruppe aus New York abgeliefert hat, freuen sich in den USA
die Fußballfans nicht mehr über jeden in die Jahre gekommenen Kicker, der
ein paar gute Spiele in Europa erlebt hat.
Bis nach Portland hat sich auch schon herumgesprochen, dass sich Silvestre
nach seinen [2][misslungenen Bremer Jahren] lange vergeblich um einen
Profivertrag bemüht hat. Um ein Haar wäre er sogar bei einem [3][indischen
Klub], mit dem ein Investor aus Dubai ganz Großes vorhaben soll, gelandet.
Jetzt, heißt es, er wolle es wieder wissen. Fit sei der 35-Jährige,
schließlich habe er über Monate bei seinem Ex-Klub Manchester United
mittrainieren dürfen. Böse Zungen behaupten dagegen, Silvestre gehe nur in
die USA, weil das ein guter Markt für Rum ist. Zusammen mit seiner Frau
Severine ist er ins Spirituosen-Business eingestiegen und vertreibt einen
auf der französischen Karibik-Insel St. Barth gebrannten
[4][Zuckerrohrschnaps].
Am Sonntag muss er aber erst mal Fußball spielen. In der Partie gegen die
Roten Bullen aus New York wird er auf einen alten Bekannten aus der
französischen Nationalmannschaft treffen: Thierry Henry. Der 35-Jährige
Stürmer soll nach Beckhams Abgang die Rolle des Hinguckers in der Liga
übernehmen.
2 Mar 2013
## LINKS
[1] http://www.lagalaxy.com/players/juninho
[2] http://www.bild.de/sport/fussball/fussball/werder-manager-klaus-allofs-geht…
[3] http://www.facebook.com/DodsalFc
[4] http://www.rhumstbarth.com/default.asp
## AUTOREN
Andreas Rüttenauer
## TAGS
Fußball
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