Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- „Frankfurter Rundschau“: Die „FR“-Entscheidung naht
> Bis Donnerstag muss eine Entscheidung fallen: Wird die „Frankfurter
> Rundschau“ eingestellt? Übernimmt die „FAZ“? Fünf Fragen und Antworte…
Bild: Wo geht's in Frankfurt bei der „FR“ lang?
Welche potenziellen Investoren bieten noch für die Frankfurter Rundschau
(FR)?
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) und der türkische Investor und
Inhaber des Medienunternehmens Estetik Yayincilik, Burak Akbay. Beide haben
bereits ein „konkretes“, also verbindliches Angebot abgegeben. Die Offerte
Akbays wurde allerdings vom Gläubigerausschuss abgelehnt, der Sprecher des
Insolvenzverwalters sagte zudem, dass sich die Gläubiger „nicht mehr mit
einem möglichen neuen Angebot beschäftigen werden“. Dennoch will Akbay
weiterbieten, sein Sprecher sagte zur taz: „Spätestens am Dienstag wird ein
verbessertes Angebot im zweistelligen Millionenbereich bei der
Insolvenzverwaltung eingehen.“ Die weiß davon bisher aber nichts.
Die Gläubiger schließen Burak Akbay als Investor aus. Kann die FAZ nun
übernehmen?
Diese Entscheidung liegt letztlich beim Bundeskartellamt, da es im Falle
einer Übernahme durch die FAZ in Frankfurt zu einer Art Zeitungsmonopol
käme: Neben der Frankfurter Neuen Presse (FNP) und der FAZ würde dann auch
die FR zur Fazit-Stiftung gehören. Die Entscheidung des Kartellamts soll
bis spätestens 28. Februar fallen und hängt maßgeblich davon ab, ob die
Bedingungen für eine Sanierungsfusion vorliegen. Das heißt: Die FAZ darf
die FR übernehmen, „wenn kein alternativer Erwerber existiert“. Die
komplexe Prüfung hängt auch von einem möglichen neuen Angebot Akbays ab.
Kann es zu einem „Worst-Case-Szenario“ kommen, in dem die FR trotz zweier
Interessenten Ende Februar eingestellt wird?
Wenn Burak Akbay ein wirklich konkurrenzfähiges Angebot abgibt und wenn das
Bundeskartellamt dieses in seine Prüfung mit einbezieht und deshalb eine
Übernahme durch die FAZ verbieten würde, dann läge die Entscheidung bei den
Gläubigern der insolventen FR. Sie müssten dann entweder doch an Akbay
verkaufen – was aufgrund der wenigen verbleibenden Zeit als
unwahrscheinlich gilt – oder die FR würde eingestellt. In diesem Falle
könnten die Gläubiger die Vermögenswerte wie Grundstücke oder
Kundenkontakte einzeln veräußern. Im Moment gilt aber die Übernahme durch
die FAZ als am wahrscheinlichsten.
Wie geht es mit der FR weiter, falls die FAZ übernimmt?
Die FAZ will die FR im Kern als Regionalzeitung mit 28 Redakteuren
weiterführen, die FR-Druckerei mit rund 250 Mitarbeitern soll dichtgemacht
werden. Außerdem wird darüber spekuliert, was mit dem FR-Mantel passiert –
also den überregionalen Seiten, die für das linksliberale Profil der
Zeitung wichtig sind. Denkbar ist, dass diese Inhalte zunächst weiter von
der dann eventuell verkleinerten Redaktionsgemeinschaft aus FR und Berliner
Zeitung zugekauft werden. Allerdings war auch schon von Synergieeffekten
mit der FNP die Rede. Ausgeschlossen scheint nur, dass der Mantel von der
konservativen FAZ kommt.
Und die Mitarbeiter?
Für das Druck- und Verlagshaus Frankfurt, zu dem Druckerei und Verlag
gehören, sind aktuell etwa 450 Mitarbeiter tätig. Den allermeisten wurde
laut Insolvenzverwaltung in dieser Woche bereits gekündigt. Übernimmt die
FAZ, können lediglich 28 Redakteure bleiben, unklar ist, was mit den rund
25 Redakteuren, die über eine Leiharbeitsfirma für die FR arbeiten,
passiert. Sollte überraschenderweise Burak Akbay zum Zuge kommen, will er
„90 bis 130 Jobs erhalten, auch in der Druckerei“. Wird die FR eingestellt,
müssen alle gehen.
27 Feb 2013
## AUTOREN
Timo Reuter
## TAGS
Frankfurter Rundschau
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Insolvenz
Schwerpunkt Zeitungskrise
Zeitungssterben
Frankfurter Rundschau
FAZ
Frankfurter Rundschau
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Frankfurter Rundschau
Frankfurter Rundschau
Frankfurter Rundschau
Frankfurter Rundschau
Frankfurter Rundschau
## ARTIKEL ZUM THEMA
„Frankfurter Rundschau“: Hohn und Spott
Die Entscheidung ist gefallen: Die „FAZ“ übernimmt die „Frankfurter
Rundschau“. Die betroffenen Mitarbeiter haben aber ganz andere Sorgen.
„FAZ“ will Profil der „FR“ erhalten: Frankfurter grüne Soße
Die neuen Eigentümer der „Frankfurter Rundschau“ sind optimistisch: Die
neue FR soll regional stark werden, der Mantelteil zunächst weiter aus
Berlin kommen.
Zeitungssterben in Deutschland: Sie ist Geschichte
Die „Frankfurter Rundschau“ vereinte einst Katholiken und Kommunisten im
Ringen um ein besseres Land. Nun ist sie am Ende. Ein Nachruf.
Medienforscher zur Übernahme der „FR“: „Dann wird es dramatisch“
Eine linksliberale FR und die konservative FAZ? Wie soll das gehen? Und
wird die neue FR ein Blatt, was von Leiharbeitsredakteuren gemacht wird?
Insolvenz der „Frankfurter Rundschau“: Kündigungen schon nächste Woche
Bis Ende Februar soll sich die Zukunft der „FR“ entscheiden. Die meisten
Mitarbeiter müssen unabhängig davon trotzdem schon mal gehen.
„Frankfurter Rundschau“: Türkischer Investor aus dem Rennen
Das Angebot des türkischen Investors für die „Frankfurter Rundschau“ wurde
abgelehnt. Nur bleibt als Interessent nur noch die „FAZ“.
„Frankfurter Rundschau“: Sürpriz!
Der Investor Burak Akbay hat laut eigenen Angaben ein verbessertes Angebot
für die insolvente „FR“ abgeschickt. Dies könnte die Pläne der „FAZ“
durchkreuzen.
Angebot für „Frankfurter Rundschau“: „Nicht ernst zu nehmen“
Ein türkischer Investor will die „Frankfurter Rundschau“ kaufen. Sagt er.
Insolvenzverwalter und Redakteure halten das Angebot aber für unseriös.
„Frankfurter Rundschau“: Spekulationen um Rettung
Die „Frankfurter Rundschau“ sucht weiter nach Investoren – auch für die
hauseigene Druckerei. Insolvenzverwalter Frank Schmitt glaubt an ihre
Rettung.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.