| # taz.de -- Management bei Daimler: Ausländer und Frauen gesucht | |
| > Daimler will die Ausländer- und Frauenquote im Management deutlich | |
| > anheben. In Deutschland wartet aber noch ein ganz anderes Problem auf den | |
| > Konzern. | |
| Bild: Sollen seltener werden: Deutsche Schnurrbärte in der Daimler-Chefetage �… | |
| STUTTGART/BERLIN dpa/afp | Der Daimler-Konzern will seine Führungsposten | |
| künftig zur Hälfte mit ausländischen Managern besetzen. Daimler strebe bei | |
| seinem Programm für den Managernachwuchs „einen Anteil von 50 Prozent | |
| Teilnehmern an, die nicht aus Deutschland kommen“, sagte Personalvorstand | |
| Wilfried Porth der Tageszeitung Die Welt vom Montag. Zudem solle der | |
| Führungsnachwuchs zu 35 Prozent aus weiblichen Kräften bestehen. | |
| „Bislang ist der Konzern auf Managementebene noch sehr deutsch geprägt“, | |
| sagte Porth. Gleichzeitig aber sei Daimler ein global aufgestelltes | |
| Unternehmen. Das große Wachstum für den Konzern finde derzeit in den USA, | |
| China und anderen Ländern Ostasiens statt. „Dafür brauchen wir auch noch | |
| mehr Führungskräfte aus diesen Regionen“, sagte Porth. | |
| Konzernchef Dieter Zetsche hat das Ziel ausgegeben, bis 2020 die | |
| Absatzzahlen zu verdoppeln, um wieder Nummer Eins unter den | |
| Premiumherstellern zu werden. Der Erfolg dieses Unterfangens hängt | |
| maßgeblich von der Entwicklung in Asien und den USA ab. Deutschland machte | |
| zuletzt nur noch ein Fünftel des Mercedes-Absatzes aus. | |
| Um im Ausland schneller voranzukommen, will der Autobauer eine Art | |
| Globalisierungsquote einführen. „Ziel ist es dabei, Mitarbeiter aus | |
| Amerika, China, Indien oder anderen Ländern auch in Deutschland auf | |
| Top-Positionen zu entwickeln“, sagte Porth. | |
| ## Weiterer Ausbau im Ausland | |
| Schon jetzt arbeiten mehr als 100.000 der rund 270.000 Daimler-Mitarbeiter | |
| im Ausland. Pkw, Lastwagen, Busse und Vans der Schwaben laufen in mehr als | |
| 50 Werken auf vier Kontinenten vom Band. Doch das reicht Porth nicht. Auch | |
| die Entwicklung soll noch internationaler werden, um besser auf | |
| Kundenbedürfnisse eingehen zu können. „Es wird mehr Projekte als bislang | |
| außerhalb Deutschlands und mit ausländischen Partnern geben“, kündigte der | |
| Personalvorstand an. In Indien und China würden dafür bereits weitere | |
| Kapazitäten aufgebaut. | |
| Auf dem Heimatmarkt steuert Porth unterdessen auf einen Dauerkonflikt mit | |
| den Arbeitnehmern zu. Anhand von gesamtwirtschaftlichen Daten sollen | |
| „Korridore“ für Auf- und Abschwünge definiert werden und die Produktion | |
| nach Bedarf hoch- oder runtergefahren werden, ohne für einzelne Maßnahmen | |
| Rücksprache mit Betriebsräten zu halten. Die Arbeitnehmervertreter laufen | |
| Sturm dagegen. | |
| 4 Mar 2013 | |
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