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# taz.de -- Reaktionen auf Chávez Tod: „Wir sind alle Chávez“
> Nach dem Tod von Hugo Chávez trauern die linken Staatschefs
> Lateinamerikas um ihr Idol. Aus Washington gibt es verhaltene Reaktionen.
Bild: „Er war ein großer Politiker für sein Land, Lateinamerika und die Wel…
HAVANNA ap/dpa/rtr | Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff würdigte den am
Dienstag verstorbenen Hugo Chávez als einen „großen Lateinamerikaner“.
Mehrere Länder Lateinamerikas, darunter Argentinien, Bolivien und Kuba
verhängten eine mehrtägige offizielle Staatstrauer.
Die USA und Kanada reagierten dagegen verhalten auf den Tod des 58-Jährigen
venezolanischen Präsidenten, der eine der schillerndsten politischen
Persönlichkeiten der Gegenwart war.
US-Präsident Barack Obama bekräftigte das Interesse Washingtons an „der
Entwicklung einer konstruktiven Beziehung mit der venezolanischen
Regierung“. „Wenn Venezuela ein neues Kapitel in seiner Geschichte
aufschlägt, bleiben die USA einer Politik verpflichtet, die demokratische
Prinzipien, Rechtsstaatlichkeit und Respektierung der Menschenrechte
fördern“, hieß es in einer am Dienstag nach der offiziellen Todesnachricht
aus Caracas veröffentlichten Erklärung Obamas.
Der kanadische Ministerpräsdient Stephen Harper wurde deutlicher: Er hoffe,
dass die Venezolaner sich nun eine „bessere, glänzendere Zukunft gründend
auf den Prinzipien Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und
Respektierung der Menschenrechte“ bauen könnten.
## Russland spricht von Tragödie
Der britische Außenminister drückte der Familie Chávez sein Beileid aus und
erklärte, der Verstorbene habe „einen bleibenden Eindruck“ in seinem Land
hinterlassen „und darüber hinaus“. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sprach
der venezolanischen Bevölkerung sein Beileid aus.
Der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin bezeichnete Chávez' Tod als
eine Tragödie: „Er war ein großer Politiker für sein Land, Lateinamerika
und die Welt.“ Chávez habe eine sehr wichtige Rolle bei der Entwicklung der
venezolanisch-russischen Beziehungen gespielt. Venezuela ist einer der
wichtigsten lateinamerikanischen Handelspartner Russlands, unter Chávez
waren Waffenlieferungen aus Russland erhöht und die militärische
Kooperation zwischen beiden Ländern intensiviert worden.
In Havanna rief Präsident Raul Castro eine zweitägige Staatstrauer aus, in
Argentinien Präsidentin Cristina Fernandez eine dreitägige. Der Präsident
von Ecuador, Rafael Correa, sagte seinem Freund einen dauerhaften Einfluss
in Lateinamerika voraus: „Wir haben einen Revolutionär verloren, aber
Millionen von uns bleiben (von ihm) inspiriert.“
Der chilenische Staatschef Sebastian Pinera teilte mit, er sei ohne Zweifel
nicht immer einer Meinung mit Chavez gewesen. „Aber ich konnte stets seine
Kraft und sein Engagement schätzen, mit dem er für seine Ideale gekämpft
hat.“
## „Einer der Toten, die niemals sterben“
Der bolivianische Präsident Evo Morales, ebenfalls Weggefährte von Chávez,
sagte, der Verstorbene werde allen Völkern eine Inspiration sein, „die für
ihre Befreiung kämpfen“. Castro sagte: „Das kubanische Volk betrachtet in
als einen seiner herausragendsten Söhne.“ In Nicaragua sagte Rosario
Murillo, Frau und Sprecherin von Präsident Daniel Ortega, Chávez sei „einer
der Toten, die niemals sterben“ und fügte hinzu: „Wir sind alle Chávez.“
Der frühere US-Präsident Jimmy Carter würdigte Chávez als einen Staatsmann,
der sich für ein besseres Leben von Millionen seiner Landsleute eingesetzt
habe. Chávez werde für „seine kühne Geltendmachung der Autonomie und
Unabhängigkeit lateinamerikanischer Regierungen“ erinnert werden, schrieb
Carter in einer Erklärung.
Der Friedensnobelpreisträger, der sich seit Jahren mit seinem Carter Center
für Menschenrechte, internationale Vermittlung und Wahlbeobachtung
einsetzt, bezeichnete Chávez als einen Politiker, „der eine Vision
ausdrückte, seinem Land grundlegende Veränderungen zum Nutzen insbesondere
derer zu bringen, die sich vernachlässigt und an den Rand gedrängt
fühlten“, schrieb Carter. „Obwohl wir nicht mit allen seinen
Regierungsmethoden übereinstimmten, haben wir nie Hugo Chávez' Einsatz für
die Verbesserung des Lebens von Millionen seiner Landsleute bezweifelt.“
Der US-Filmregisseur [1][Oliver Stone twitterte:] „Ich trauere um einen
großen Helden für die Mehrheit seines Volkes und jene, die überall inder
Welt kämpfen. Gehasst von den verschanzten Klassen, wird Hugo Chávez für
immer in der Geschichte weiterleben. Mein Freund, ruhe endlich im lange
verdienten Frieden.“
6 Mar 2013
## LINKS
[1] http://twitter.com/TheOliverStone
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