| # taz.de -- Intervention in Mali: Schnelles Ende unwahrscheinlich | |
| > Von einer baldigen Heimkehr der französischen Truppen ist keine Rede | |
| > mehr. Die Regierung knüpft den Abzug von Soldaten an Bedingungen. | |
| Bild: Französische Soldaten im Einsatz in Norden Malis. | |
| PARIS taz | Mehrfach hatte der französische Staatspräsident François | |
| Hollande bereits angekündigt, die Intervention gegen die Islamisten im | |
| Norden von Mali befinde sich in der „Schlussphase“. Ab April, so meinte | |
| Hollande noch vor Tagen, werde mit dem Abzug der derzeit 4.000 | |
| französischen Soldaten begonnen. | |
| Genaue Termine und Zahlen nannte er aber nicht. Offiziell wird jetzt in | |
| Paris bestätigt, dass die Operation mehr Zeit braucht und damit auch | |
| wesentlich teurer wird. | |
| Im Anschluss an ein Bericht zur Lage in Mali durch Premierminister | |
| Jean-Marc Ayrault vor den Verteidigungskommissionen der beiden | |
| Parlamentskammern gab der Senatsvorsitzende Jean-Pierre Bel einige | |
| Einzelheiten zu einem offenbar viel langsameren stufenweisen Truppenabzug | |
| bekannt. Bis Juli werde das Kontingent vorerst von 4.000 auf 3.000 Soldaten | |
| verringert. | |
| Voraussetzung ist, dass die vorgesehene UN-Mission (Misma) als Ablösung der | |
| Franzosen und der afrikanischen Partner rechtzeitig zustande kommt. Das | |
| könnte laut Bel auch erst im September der Fall sein. | |
| ## Nach vier Montaen muss das Parlament zustimmen | |
| Er erinnerte auch daran, dass ein militärischer Auslandseinsatz, der länger | |
| als vier Monate dauert, vom Parlament abgesegnet werden muss. Die Frist für | |
| die Operation Serval in Mali wäre also der 11. Mai. | |
| Die Zustimmung für eine Fortsetzung der Operation dürfte Präsident François | |
| Hollande von seiner Linksmehrheit problemlos erhalten. Bisher deutet auch | |
| wenig darauf hin, dass der Burgfrieden, der zu Beginn der Intervention in | |
| Frankreich herrschte, von der bürgerlichen Opposition gebrochen wird. | |
| Nur wenige kritische Stimmen sind zu Hollandes kriegerischer Afrika-Politik | |
| zu vernehmen. Einer der wenigen, der diese Operation grundsätzlich infrage | |
| gestellt hat, ist Expräsident Nicolas Sarkozy. „Was suchen wir dort? Wir | |
| unterstützen Putschisten und versuchen, ein Land unter Kontrolle zu | |
| bringen, das viermal so groß wie Frankreich ist!“ Er wirft seinem | |
| Nachfolger vor, ein Prinzip missachtet zu haben: „Bisher galt die Regel, | |
| dass wir nicht in einem Land intervenieren, das keine Regierung hat.“ | |
| Solche Einwände bleiben bisher eher isoliert. Auch die Tatsache, dass | |
| Frankreich fünf gefallene Soldaten zu beklagen hat, hat nicht zu einem | |
| Stimmungsumschwung geführt. Schwerer wiegt dagegen die Geiselfrage, nachdem | |
| bekannt wurde, dass die al-Qaida-nahen Aqmi-Terroristen laut eigenen | |
| Angaben einen ihrer französischen Gefangen getötet haben. Seine Politik in | |
| Mali will Hollande der Nation am Donnerstagabend in einem Fernsehinterview | |
| erklären. | |
| 26 Mar 2013 | |
| ## AUTOREN | |
| Rudolf Balmer | |
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