Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Viertelfinale Champions League: Bravo, Bayern
> Das erste Tor fällt nach 26 Sekunden und die Bayern verschaffen sich eine
> gute Ausgangslage um ins Halbfinale zu kommen. Aber der Spieler des
> Spiels ist von Juve.
Bild: Für Ruhe gesorgt: check.
Die Startbedingungen: Beide Mannschaften dominieren aber sowas von ihre
jeweilige Liga: Juventus Turin hat am Wochenende der zweitstärksten
Mannschaft der Serie A, Inter Mailand, gezeigt, dass es eben nur die
zweitstärkste Mannschaft ist. Und der FC Bayern hat dem Hamburger SV die
[1][größte Demütigung] in dessen 500-jähriger Bundesligageschichte
beigefügt. Bei Bayern sind fünf Spieler dabei, die auch im
[2][EM-Halbfinale] mitspielten, bei Juve sind es sechs.
Die Bayern sind zwar der Favorit, aber italienische Mannschaften liegen
deutschen nicht besonders – der [3][Nationalmannschaft nicht] und den
Clubmannschaften auch nicht wirklich. Immerhin haben die Bayern das
[4][letzte Aufeinandertreffen] mit 4:1 gewonnen. Aber damals spielte noch
ein David Trezeguet für Juve. Und ein Mario Gomez für die Bayern.
Das Spiel: Das Spiel hat kaum begonnen, da führen die Bayern schon. Andrea
Pirlo verliert den Ball im Mittelfeld, David Alaba läuft aufs Tor und zieht
aus über 30 Metern ab, der von Arturo Vidal leicht abgefälschte Ball setzt
noch einmal auf und geht unhaltbar in die rechte Ecke. 26 Sekunden sind da
gespielt. Danach dominieren die Bayern. Von Juve ist außer einem Freistoß
von Pirlo, der knapp übers Tor geht, kaum etwas zu sehen.
Mal mal verpasst Franck Ribéry, mal scheitert Arjen Robben am glänzend
haltenden Gianluigi Buffon. Dann köpft Mario Mandzukic übers Tor, auch
Alaba probiert es nochmals aus der Distanz. Spätestens nachdem Robben in
der 16. Minute für den verletzten Toni Kroos ins Spiel gekommen ist, ist
das Ganze eine einseitige Sache – bessere Zweikämpfe, besserer Spielaufbau,
bessere Torchancen. Nur im Ergebnis spiegelt sich das nicht wider.
Der entscheidende Moment: Mit einer 0:1-Auswärtsniederlage könnte Juve gut
leben. Und danach sieht es lange aus. Dann schlenzt Luiz Gustavo den Ball
aus knapp zwanzig Metern aufs Tor, weder besonders platziert noch besonders
hart. Aber Buffon lässt den Ball abprallen, der beim ziemlich sicher im
Abseits stehenden Mandzukic landet. Mandzukic läuft zur Außenlinie und
passt auf den in der Mitte freistehenden Thomas Müller, der nur noch den
Fuß hinhalten muss. 2:0. Kurz vor Schluss hat Müller gleich zweimal das 3:0
auf dem Fuß. Wenn er trifft, könnten die Bayern schon fürs Halbfinale
planen.
Der Spieler des Spiels: Andrea Pirlo. In der Abwehr vertändelt er mehr als
einmal den Ball, seine Freistöße sind lustlos, die Eckbälle berechenbar.
Aber wie er mit seinen halblangen Haaren und seinem wild-eleganten Vollbart
lässig über den Platz schlurft, die Beiläufigkeit, mit der er den Ball
behandelt, der entrückte Blick, wenn er eine Ecke oder einen Freistoß
tritt, die gesamte Erscheinung, die jedem auf dem Platz das Gefühl gibt:
Fürchte dich! Ich bin Andrea Pirlo, [5][Fußballer und Genie]. Ich schleiche
mich in die deine Träume. Ich schlage zu, wenn du am wenigsten damit
rechnest. Mit einer einzigen Bewegung wende ich das Schicksal. Ich, Andrea
Pirlo, Fußballer und Genie! Zum Niederknien!
Die Pfeife des Spiels: Andrea Pirlo. Vollbart und Aura reichen nicht. Den
genialen Ball muss man auch mal spielen.
Die Schlussfolgerung: Das deutsch-spanische Halbfinale rückt näher. Olé!
Und sonst? Ein enttäuschendes Wiedersehen mit Arturo Vidal. Der ehemalige
Leverkusener fällt nur durch eine beknackte Frisur („Hair Tattoo“) auf. Und
durch hässliche Fouls, die ihm eine Gelbe Karte und eine Sperre fürs
Rückspiel bringen. Gegen Ende haut der oft getretene Ribéry zurück. Auch
nicht schön.
2 Apr 2013
## LINKS
[1] /!113773/
[2] /!96363/
[3] /!96333/
[4] /!45093/
[5] /!96444/
## AUTOREN
Deniz Yücel
## TAGS
Champions League
Juventus Turin
Jupp Heynckes
Champions League
Borussia Dortmund
Champions League
Champions League
Uli Hoeneß
## ARTIKEL ZUM THEMA
Champions League: Juve - Bayern: Die Rache bleibt aus
Die Sache war ziemlich schnell ziemlich klar: Bayern zieht ins Halbfinale
der Champions League. Die Juve-Fans haben sich davon nicht stören lassen.
Fußball-Bundesliga: FC Bayern ist Deutscher Meister
Mit einem 1:0-Sieg bei Eintracht Frankfurt hat sich der FC Bayern München
die 23. deutsche Meisterschaft gesichert. So früh konnte noch kein Team den
Titel holen.
Champions League: Real – Galatasaray: Sensation in Madrid
Überraschung im Bernabéu-Stadion: Der Außenseiter Real Madrid schlägt
Galatasaray. Und auch noch ziemlich klar. Schon wieder kein Autokorso.
Champions League: Malaga - Dortmund: Dienst nach Vorschrift
Ein Gegentor haben sie nicht kassiert, das dürfte das Ziel der Dortmunder
gewesen sein. Aber für mehr hat es dann auch nicht gereicht.
FC Malaga rockt die Champions League: Schuld ist nur der Scheich
Die kitschigste Wohlfühlgeschichte dieser Champions-League-Saison schreibt
der FC Malaga, Borussia Dortmunds gebeutelter Viertelfinal-Gegner.
Champions League: Barca gegen PSG: Picassos vollendete Kurve
Paris St. Germain und der FC Barcelona trennen sich 2:2. Star des Spiels
ist weder Ibrahimovic noch Messi, sondern ein formvollendeter Pass von Dani
Alves.
Salihamidzic über Bayern und Turin: „Bei mir schlagen zwei Herzen“
Hasan Salihamidzic vor dem Duell seiner ehemaligen Vereine FC Bayern und
Juventus Turin über alte Zeiten, die neue Stärke von Juve und den besten
Torhüter der Welt.
Champions-League-Achtelfinale: Wake-Up-Call für München
Die Münchner stolpern mit einer Niederlage gegen Arsenal ins Viertelfinale.
Endlich hat Uli Hoeneß wieder einen Grund, so richtig vom Leder zu ziehen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.