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# taz.de -- Indische Innovation: Dessous gegen Vergewaltigung
> Wehrhafte Unterwäsche aus Indien: Als Schutz vor sexuellen Übergriffen
> kann ein „BH-Hemd“ Elektroschocks austeilen – und nicht nur das.
Bild: Der Prototyp des „Society Harnessing Equipments“ („She“), rechts …
BERLIN taz | Indische Jungingenieure haben „She“ erfunden, eine Art
„BH-Hemd“, das mit Elektroschocks sexuelle Übergriffe abwehren kann.
„Versucht ein Mann, ein Mädchen sexuell zu belästigen, wird er den Schock
seines Lebens bekommen, wenn die Drucksensoren im Brustbereich aktiviert
werden“, erklärt Miterfinderin Manisha Mohan der Times of India.
Die Elektroschocks haben eine Stärke von 3.800 Kilovolt und können rund 80
mal hintereinander ausgelöst werden. Außerdem benachrichtigt „She“ per SMS
Notruf und Eltern und übermittelt die GPS-Daten den genauen
Aufenthaltsortes des Opfers.
Mohan ist in einer Klosterschule für Mädchen erzogen worden. Ihr wurde
beigebracht, immer freundlich zu sein. „Später habe ich gelernt, dass das
in der realen Welt wenig nutzt und wie verletzbar Mädchen und Frauen sind“,
sagt sie. Vergewaltigungen und sexueller Missbrauch sind vor allem in den
ländliche Regionen Indiens noch immer weit verbreitet und werden oft
[1][nicht gerichtlich verfolgt].
Die Behörden haben eine Ewigkeit gebraucht, um Gesetze zum Schutz der
Frauen zu verabschieden, kritisert sie. Aber auch die Gesetze nutzen wenig.
Nach der Vergewaltigung einer 23-jährigen Studentin in Delhi im Dezember
2012, die zu landesweiten Protesten geführt hatte, fingen drei Studenten
an, über ein einfaches aber effektives Abwehrsystem nachzudenken.
Mohan hat die wehrhafte Unterwäsche zusammen mit ihren Kommilitonen Niladri
Basu Bal und Rimpi Tripathi an der privaten Elite-Universität SRM in
Chennai entwickelt. „She“ steht für „Society Harnessing Equipment“
(„Gesellschaftliche Schutzausrüstung“). Für ihre Erfindung erhielten sie
den „Ghandi Innovationspreis 2013“.
Die Massenfertigung soll bereits Ende April beginnen. Wie „She“ auf eine
freundschaftliche Umarmung reagiert, ist allerdings unklar.
4 Apr 2013
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## AUTOREN
Patrick Loewenstein
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