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# taz.de -- Neuer Vergewaltigungsfall in Indien: Fünfjährige in Dehli missbra…
> Die Vergewaltigung einer Fünfjährigen lässt in Delhi die Proteste gegen
> die verbreitete sexuelle Gewalt gegen Frauen und Kinder wieder aufleben.
Bild: Indische Polizisten versuchen die Demonstranten aufzuhalten.
DELHI taz | Am Wochenende haben Demonstranten den Eingang des
Polizeihauptquartiers von Delhi besetzt. Sie hielten Puppen und Plakate
hoch. „Ich bin ein Kind, kein Spielzeug!“, stand darauf. Anlass war ein
neuer Vergewaltigungsfall.
Diesmal hatte ein 22-jähriger Tagelöhner aus Delhi ein fünfjähriges Mädchen
brutal vergewaltigt, in ihren Geschlechtsteilen eine Flasche und Kerzen
hinterlassen und sie im Keller eines mehrstöckigen Hauses, in dem sie
wohnte, schwer verletzt eingeschlossen.
Als die Eltern am letzten Montag ihre Tochter vermisst meldeten, wurden sie
von der Polizei lange hingehalten. Ein Polizist bot ihnen nach ihren
Angaben ein Schweigegeld von umgerechnet 30 Euro, damit sie den Fall nicht
den Medien berichteten. Die Polizei unternahm keine Nachforschungen.
Erst als Nachbarn zwei Tage später die Schreie des Mädchens hörten, wurde
es entdeckt und in ein Krankenhaus eingeliefert. Am Freitag wurde der Fall
den Medien bekannt, worauf Oppositionsparteien, Studenten- und
Frauenorganisation zu Demonstrationen aufriefen.
Schon im Dezember hatten sie gegen die tödliche Vergewaltigung einer
Medizinstudentin protestiert. Damals wie heute beherrscht die Empörung auch
die Medien. Doch jetzt zögerte auch der Regierungschef nicht lange: „Wir
müssen kollektiv tätig werden, um derlei Verdorbenheit in unserer
Gesellschaft auszurotten“, sagte Premierminister Manmohan Singh.
Doch viele Demonstranten sind enttäuscht. Sie hatten gehofft, dass die
zahlreichen sozialen Aktionen der letzten Wochen, eine landesweite Debatte
sowie Gesetzesverschärfungen die Gesellschaft sensibilisiert hätten.
Nun sieht alles so aus, als ginge die Gewalt gegen Kinder und Frauen
einfach weiter und als kümmere sich die Polizei immer noch nicht um die
Opfer. „Schande über die Vergewaltiger!“, riefen sie und forderten die
öffentliche Offenbarung der Identität des Täters. Die ist bisher gesetzlich
verboten.
21 Apr 2013
## AUTOREN
Georg Blume
Georg Blume
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Indien
Vergewaltigung
Demonstrationen
Polizei
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Sexismus
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