Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Atommüll unter Wasser: Tausende Fässer in 124 Meter Tiefe
> Einem Fernsehteam gelingt es, Atommüll-Fässer auf dem Meeresboden vor
> Frankreichs Küste zu filmen. Die waren in den 1950er Jahren einfach ins
> Wasser gekippt worden.
Bild: Quasi schon angestammt: Fässer auf dem Grund des Kanals.
BERLIN taz | Tausende Tonnen mit schwachradioaktivem Atommüll liegen in
rostenden Fässern auf dem Grund des Ärmelkanals. Wie der
deutsch-französische Fernsehsender Arte mitteilte, hat ein Kamerateam des
SWR die Fässer mit einem unbemannten, ferngesteuerten U-Boot in 124 Meter
Tiefe gefilmt – wenige Kilometer vor der französischen Küste. Die
radioaktiven Abfälle waren zwischen 1950 und 1963 von Großbritannien und
Belgien versenkt worden.
Nach Informationen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) waren rund
28.500 Fässer mit insgesamt 17.244 Tonnen schwachradioaktiven Materials von
1950 bis 1963 von Großbritannien und Belgien in den Unterwassergraben Hurd
Deep nordöstlich der britischen Kanalinsel Alderney versenkt worden.
Bislang ging die IAEA davon aus, dass alle Fässer weggerostet sind und die
Radioaktivität sich inzwischen im Meer zu einer unschädlichen Konzentration
verdünnt hat. Die neuen Aufnahmen zeigen nun Fässer, die zwar zum Teil
durchgerostet, zum Teil aber auch unversehrt aussehen.
Jahrzehntelang war das Verklappen von Atommüll im Meer übliche Praxis.
Diese wurde erst 1993 durch ein internationales Abkommen verboten. Nach
Angaben der Umweltschutzorganisation Greenpeace sollen allein vor Europas
Küsten mehr als 100.000 Tonnen radioaktiver Abfälle auf dem Meeresgrund
liegen. Unterwasserforschungen vor Ort deuteten darauf hin, dass Fässer im
Ärmelkanal bereits leckgeschlagen seien.
„Auch heute landet Atommüll weiterhin im Meer“, kritisiert Greenpeace.
Wiederaufarbeitungsanlagen pumpten flüssigen Atommüll in die Irische See
und in den Ärmelkanal. Die Langzeitfolgen der atomaren Meeresverschmutzung
seien weitgehend unbekannt. Am Dienstag, dem 23. April, sendet Arte einen
Themenabend zur Atommüllentsorgung im Meer.
12 Apr 2013
## TAGS
Atommüll
Endlagerfrage
IAEA
Greenpeace
Schwerpunkt Atomkraft
Atommüll
Atommüllendlager
Atommüll
## ARTIKEL ZUM THEMA
Atomkraftkritik von Joachim Radkau: Würdiger Abgesang auf die Atomkraft
Joachim Radkau prophezeit den Niedergang der Atomkraft mit skurrilen
Fakten. Dabei wird die wissenschaftliche Nüchternheit nicht außer Acht
gelassen.
Kommentar Atommüll-Endlager: St. Florian an der Unterelbe
Mit dem strahlenden Schrott pragmatisch umzugehen, ist politisch klug. Eine
Alternative dazu gibt es leider nicht.
Suche nach Atommüll-Zwischenlager: Zoff hinterm Deich
Schleswig-Holsteins grüner Umweltminister Robert Habeck hat Brunsbüttel als
Atommüll-Zwischenlager angeboten - hat aber die Rechnung ohne den roten
Innenminister gemacht.
Endlagersuche wird Gesetz: Alles auf Anfang
CDU, SPD, Grüne und FDP einigen sich auf einen Neustart für die Suche nach
einem Atommüll-Endlager. Linke und Umweltverbände protestieren gegen das
geplante Gesetz.
Entscheidung über die Endlagersuche: Neue Kommission für alte Fragen
Dienstag wollen sich Bund und Länder auf das Standortsuch-Gesetz einigen.
Entscheidende Details wird ein neues Gremium später entscheiden.
Endlagersuche für Atommüll: Altmaier mit circa fünf Trümpfen
Der neue Entwurf für das Endlagersuchgesetz könnte die Prüfung von bis zu
fünf Standorten vorsehen. Gorleben bleibt dabei als Atommüllhalde im
Rennen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.