| # taz.de -- Schweres Erdbeben in China: Mehr als 150 Tote | |
| > Die chinesische Provinz Sichuan wurde in der Nacht von einem Beben der | |
| > Stärke 7 erschüttert. Tausende Rettungskräfte sind auf dem Weg in das | |
| > Unglücksgebiet. | |
| Bild: Eine Wanduhr hängt nach dem Beben dort, wo früher ein Haus stand. | |
| PEKING dpa/afp | Mindestens 150 Tote hat ein schweres Erdbeben in China | |
| gefordert. Mehr als 2.000 Menschen wurden verletzt, wie das chinesische | |
| Staatsfernsehen berichtete. | |
| Das Epizentrum lag in der Nähe der Stadt Ya'an in der Provinz Sichuan, | |
| einem Ort mit 1,5 Millionen Einwohnern. Das Beben ereignete sich am Morgen | |
| um kurz nach 8.00 Uhr (2.00 Uhr MESZ) chinesischer Zeit in der zu Ya'an | |
| gehörenden Gemeinde Lushan. Chinas Erdbebenwarte bezifferte die Stärke mit | |
| 7,0. Die US-amerikanische Erdbebenwarte (USGS) setzte die Stärke bei 6,6 | |
| an. Anschließend soll es Nachbeben gegeben haben. | |
| Chinas Staatsfernsehen zeigte Bilder von zerstörten Häusern aus der Region. | |
| Rettungskräfte versuchten, Opfer aus den Trümmern zu bergen. | |
| Ministerpräsident Li Keqiang traf am Nachmittag in Sichuan ein, um sich | |
| selbst ein Bild vom Ausmaß der Zerstörung zu machen, wie die amtliche | |
| Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. „Das wichtigste ist jetzt, die ersten | |
| 24 Stunden nach dem Beben zu nutzen. Es ist die entscheidende Zeit, um | |
| Leben zu retten“, hatte er zuvor gesagt. | |
| Rettungskräfte aus dem ganzen Land wurden in die Region geschickt. Alleine | |
| 2000 Soldaten sollen bereits unterwegs sein. Das Ministerium für | |
| Zivilangelegenheiten hat Hilfsgüter organisiert und schickt unter anderem | |
| 30 000 Zelte und 50 000 Decken nach Sichuan. | |
| Schon 2008 hatte es unweit des Epizentrums bei Ya'an ein starkes Beben | |
| gegeben. Damals kamen nach offiziellen Angaben 87 000 Menschen um oder | |
| gelten als vermisst. Die lokalen Behörden wurden damals für ihre langsame | |
| Reaktion kritisiert. Am Samstag kündigten sie schnelle Hilfe an. Auch | |
| Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping versprach laut Xinhua den | |
| betroffenen Menschen jede erdenkliche Hilfe, um die Zahl der Opfer so | |
| gering wie möglich zu halten. | |
| Bei dem Beben vor fünf Jahren waren in einigen Regionen Schulen | |
| zusammengekracht, während andere Gebäude den Erschütterungen standhielten. | |
| Die Behörden wurden danach öffentlich kritisiert. Der Vorwurf lautete, | |
| aufgrund von Korruption habe es Pfusch am Bau gegeben. | |
| Es gibt immer wieder Erdbeben im Südwesten Chinas. In der benachbarten | |
| Provinz Yunan gab es vergangenes Jahr ein Beben, das einen Erdrutsch | |
| auslöste, bei dem mindesten 80 Menschen ums Leben kamen. | |
| 20 Apr 2013 | |
| ## TAGS | |
| Erdbeben | |
| China | |
| China | |
| Schwerpunkt Iran | |
| Bergbau | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Nachbeben in China: Angst vor Seuchen | |
| Nach dem Erdbeben in China laufen die Rettungsarbeiten auf Hochtouren. Aber | |
| die Helfer kommen noch nicht zu allen Opfern. Über 1,5 Millionen Menschen | |
| sind betroffen. | |
| Erdbeben im Iran: AKW Buscher nicht beschädigt | |
| Bei dem Erdstoß der Stärke 7,8 im Iran sind Angaben über Opferzahlen | |
| widersprüchlich, manche Quellen sprechen von hunderten Toten. Die | |
| Erschütterungen sind bis nach Indien zu spüren. | |
| Bergbau in China: Zwei schwere Unglücksfälle | |
| Ein verheerender Erdrutsch zerstört ein Bergarbeiterlager in Tibet. Eine | |
| Gasexplosion im Nordosten des Landes tötet kurz darauf 28 Kumpel in einer | |
| Kohlegrube. |