# taz.de -- Erdbeben im Iran: AKW Buscher nicht beschädigt | |
> Bei dem Erdstoß der Stärke 7,8 im Iran sind Angaben über Opferzahlen | |
> widersprüchlich, manche Quellen sprechen von hunderten Toten. Die | |
> Erschütterungen sind bis nach Indien zu spüren. | |
Bild: Evakuierung in Lahore, Pakistan, nach dem Erbeben im Iran. | |
BERLIN/DELHI dpa/afp/taz | Ein heftiges Erdbeben hat erneut den Iran | |
erschüttert und nach ersten Medieninformationen Dutzende Menschenvon Opfern | |
gefordert. Der iranische Sender Press TV berichtete von mindestens 40 | |
Toten. Der Katastrophenschutz des Landes gab hingegen später bekannt, | |
bislang lägen keine Informationen über Todesopfer vor. | |
„Das Epizentrum des Bebens lag in der Wüste und es befinden sind keine | |
größeren Siedlungen in der Nähe“, sagte ein Mitarbeiter der | |
Nachrichtenagentur Isna. In den Städten in unmittelbarer Umgebung habe es | |
keine Toten gegeben. | |
Der Erdstoß im Südosten des Landes an der Grenze zu Pakistan erreichte am | |
Dienstagnachmittag (Ortszeit) nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS die | |
Stärke 7,8. Das staatliche Radio Pakistan meldete mehrere Tote in der | |
pakistanischen Region Baluchistan. | |
## Evakuierungen am Golf und in Karachi | |
Ein iranischer Beamter sagte laut New York Times gegenüber dem staatlichen | |
Fernsehen, er rechne mit Hunderten von Toten. In der am stärksten | |
betroffene Region in der Provinz Sistan-Beluchestan leben in den drei | |
größten Städten – Zahedan, Khasch und Saravon – fast zwei Millionen | |
Menschen. Das Epizentrum liegt zwischen Khasch und Saravon. Nach | |
Informationen der iranischen Nachrichtenagentur Fars sind viele Häuser in | |
der ländlichen Gegend aus Lehmziegeln gebaut. | |
Der russische Erbauer des iranischen Kernkraftwerks Buscher, | |
Atomstroyexport, erklärte, an der Anlage sei kein Schaden entstanden. Die | |
gleichnamige Stadt Buscher am nördlichen Ende des Persischen Golfs liegt | |
etwa 1.200 Kilometer Luftlinie vom Epizentrum entfernt. | |
Der Erdstoß war so heftig, dass er in Ländern der Golf-Region und in Indien | |
zu spüren war. Der Sender Al Arabiya berichtete, dass in den Vereinigten | |
Arabischen Emiraten Häuser evakuiert wurden - darunter auch das | |
Sendergebäude. Nach Angaben von Augenzeugen war der Erdstoß auch in Katar | |
und Bahrain zu spüren. | |
In der pakistanischen Wirtschaftsmetropole Karachi wurden Gebäude | |
evakuiert. Auch in der indischen Hauptstadt Delhi, die mehr als 1.500 | |
Kilometer vom Zentrum des Bebens entfernt liegt, war der Erdstoß zu spüren. | |
Eine Deutsche, die in Gurgaon bei Delhi arbeitet, sagte: „Es hat sich im | |
14. Stock wie ein Schwindelanfall angefühlt, die Lampen haben voll | |
geschaukelt. Nicht schlimm, aber trotzdem wurde das Gebäude evakuiert.“ | |
## Erdbebengebiet Iran | |
Erst am Dienstag vergangener Woche waren bei einem Erdbeben im Süden des | |
Iran 37 Menschen ums Leben gekommen, 850 wurden verletzt. Im Iran kommt es | |
häufig zu Erbeben, da hier mehrere tektonische Platten aneinanderstoßen. | |
Kleine Erschütterungen sind eine fast tägliche Erscheinung. Die Zahl der | |
Opfer bei schweren Beben geht in die Zentausende. | |
Im Jahr 2003 kamen bei einem [1][Erdbeben in der Stadt Bam] und Umgebung in | |
der Provinz Kerman, die im Osten an Sistan-Beluchistan grenzt, über 26.000 | |
Menschen ums Leben. Weitere 30.000 wurden verletzt. | |
Die hohe Opferzahl war auch darauf zurückzuführen, dass weite Teile von Bam | |
in der traditionellen Lehmbauweise errichtet wurden und [2][viele Menschen | |
unter dem Staub] der zerbröselnden Ziegeln erstickten. Zahlreiche Gebäude | |
der Region entsprachen nicht der seit 1989 vorgeschriebenen Bauweise zum | |
Schutz vor Erdbeben. | |
16 Apr 2013 | |
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