Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Schmierereien gegen Schwaben in Berlin: Hassparolen wie bei den Naz…
> Geschmackloser Tiefpunkt im Berliner „Spätzlekrieg“: Neue Hassparolen
> gegen Schwaben an Häuserwänden erinnern an antisemitische Schmähungen der
> Nazis.
Bild: Das Graffiti „Anti Schwa“ vom Januar wirkt gegen die aktuellen Hasspa…
BERLIN dpa | Eine Wandschmiererei gegen zugezogene Schwaben hat in Berlin
Empörung ausgelöst. Unbekannte hatten in der Nacht zum Samstag auf eine
Hauswand in Stadtteil Prenzlauer Berg mit Farbe geschrieben: „Kauft nicht
bei Schwab'n“ – ein Boykottaufruf, der an den Anfang der Judenpogrome der
Nationalsozialisten erinnert. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.
„Die Schmiererei ist eine unsägliche Aktion, für die es keine Begründung
gibt“, erklärte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) am
Samstag. Innensenator Frank Henkel (CDU), betonte, besonders geschmacklos
sei die Tatsache, dass sich diese Aktion in der Rykestraße zugetragen habe,
in der sich auch eine Synagoge befindet. Die Zeitung B.Z hatte über die
Schmierereien berichtet.
Rund 200 Meter weiter wurde auf einen Container vor einer Baustelle der
Spruch geschmiert: „Schwabe verpiss' dich“. Die Polizei hat die
Ermittlungen aufgenommen.
Pöbeleien gegen schwäbische Zugezogene haben in den vergangenen Monaten in
Berlin zugenommen – vor allem in Prenzlauer Berg rund um den auch von
Touristen beliebten Kollwitzplatz. Straßenschilder waren dort bereits mit
aufgeklebten Buchstaben „eingeschwäbelt“ worden: Aus Kollwitzplatz wurde
Kollwitzspätzle, aus Wörther Straße Wörther Gässle. Ein Denkmal der
Künstlerin Käthe Kollwitz war mit Spätzle beworfen worden.
Der anonyme Unmut regt sich gegen die Schwaben, weil sie angeblich die
Besonderheiten des Stadtviertels veränderten und den Wohnungsmarkt in die
Höhe trieben. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD), der am
Kollwitzplatz wohnt, hatte Anfang des Jahres gesagt, die Schwaben sollten
sich besser anpassen und lernen, dass es in Berlin „Schrippen“ und nicht
„Weckle“ heiße. In Berlin leben schätzungsweise rund 300.000 Schwaben.
4 May 2013
## TAGS
Schwaben
Berlin
Prenzlauer Berg
Antisemitismus
Schwaben
Berlin
Schwaben
## ARTIKEL ZUM THEMA
Schwaben im Exil in Berlin: Die Weckle sind weg
In Prenzlauer Berg gentrifizieren sich die Süddeutschen nun gegenseitig:
Die Schwäbische Bäckerei schließt – die Miete ist zu hoch.
Stadtsoziologe Holm über Berlin: „Schwabenhass ist ein Phantom“
Der Stadtsoziologe Andrej Holm über ein Thema, das sich verselbstständigt
hat. Es überlappe dabei die Diskussion über steigende Mieten und
Verlustgefühle.
Schwabenhass in Deutschland: Sieben schlimme Schwaben
Nicht nur in Berlin: Menschen mit schwäbischem Migrationshintergrund sehen
sich mit schweren Anfeindungen konfrontiert.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.