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# taz.de -- Neonazi-Ausfälle im Parlament: „Heil Hitler“ auf Griechisch
> Neonazi-Abgeordneter beschimpft seine Kollegen als „Ziegen“ – und
> verlässt dann selbst unter Protest den Saal, gemeinsam mit seiner
> Fraktion.
Bild: Panagiotis Iliopoulos (r.) brüllt rum, während er mit einem Kollegen mi…
ATHEN taz | Es war eine Routinesitzung. Auf dem Präsidentenstuhl des
griechischen Parlaments saß Jannis Dragasakis, ein moderater
Linkspolitiker. Oppositionsabgeordnete stellten Anfragen im fast leeren
Saal. Das Wort bekam Panagiotis Iliopoulos von der Neonazi-Partei „Goldene
Morgenröte“.
Als der Hitzkopf Iliopoulos unangebrachte Bemerkungen über den linken
Oppositionschef Alexis Tsipras machte, verwarnte ihn Dragasakis.
Volksvertreter aller Parteien klatschten, worauf Iliopoulos sie als
„Ziegen“ beschimpfte. Dragasakis warnte, dass ein Abgeordneter laut
Geschäftsordnung des Saals verwiesen wird, falls er durch Beschimpfungen
auffällt. Seit der Wiederherstellung der Demokratie in Griechenland 1974
ist das nicht passiert.
Als Iliopoulos erwiderte, der mahnende Parlamentspräsident sollte
gefälligst selbst den Saal verlassen, entzog ihm Dragasakis das Wort und
rief nach dem Sicherheitschef des Parlaments. Daraufhin verließen alle
Abgeordneten der Neonazis demonstrativ den Saal, mindestens zwei von ihnen
mit „Heil-Hitler-Rufen“.
Morgenröte-Fraktionssprecher Christos Papas hatte nur wenige Stunden später
eine vorgeblich plausible Erklärung parat: „Heil Hitler“ sei wohl von den
Linken gekommen. Und sei ironisch gemeint.
17 May 2013
## AUTOREN
Jannis Papadimitriou
## TAGS
Griechenland
Schwerpunkt Neonazis
Goldene Morgenröte
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Athen
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