# taz.de -- Australischer Geheimdienst gehackt: Die Spur soll nach China führen | |
> Hacker aus China sollen sich die Baupläne der neuen Geheimdienstzentrale | |
> in Canberra beschafft haben. Das australische Außenministerium schweigt | |
> zu dem Vorfall. | |
Bild: Bisher gibt es nur Spekulationen darüber, ob die geheimen Baupläne tats… | |
SYDNEY afp/ap | Peinliche Schlappe für den | |
[1][//researchers.anu.edu.au/researchers/ball-dj:australischen | |
Geheimdienst]: Chinesische Hacker haben sich offenbar die Baupläne für die | |
neue Zentrale in Canberra besorgt. Bei einem Cyberangriff von einem | |
chinesischen Server aus sei auf Daten über die Verkabelung des riesigen | |
Gebäudes, über die Raumanordnung und Ausstattung mit Informationstechnik | |
zugegriffen worden, berichtete der [2][australische Sender ABC] am | |
Dienstag. | |
Außenminister Bob Carr sagte, die Regierung sei von den „Spekulationen“ | |
nicht überrascht. Eine Stellungnahme, ob er Peking für den mutmaßlichen | |
Hackerangriff verantwortlich mache, lehnte er ab. Ministerpräsidentin Julia | |
Gillard sprach von „unbegründeten Berichten“. | |
Laut der ABC-Enthüllungen wurde auf die Dokumente von einer Firma | |
zugegriffen, die beim Bau der Geheimdienstzentrale beteiligt war. | |
Sicherheitsexperten mutmaßten in der Sendung, die Cyberattacke sei für eine | |
Kostenexplosion und für die Verzögerung der eigentlich für April geplanten | |
Gebäudeeröffnung verantwortlich. | |
Der Neubau der [3][//researchers.anu.edu.au/researchers/ball-dj:Australian | |
Security Intelligence Organization (ASIO)] soll umgerechnet rund 470 | |
Millionen Euro kosten und rund 1.800 Mitarbeitern Platz bieten. Der Umzug | |
ist für dieses Jahr geplant. | |
Aus den Bauplänen gehe hervor, in welchen Räumen vermutlich sensible | |
Gespräche stattfinden würden und wie man Wanzen anbringen könne, wurde der | |
Verteidigungsexperte [4][Desmond Ball, vom der Australian National | |
University's Strategic and Defence Studies Centre (SDSC)], zitiert. | |
In der jüngeren Vergangenheit häuften sich Berichte über aus Peking | |
gesteuerte Hackerangriffe. 2011 wurden angeblich die Computer des | |
australischen Regierungschefs, des Außen- und des Verteidigungsministers | |
ausspioniert, auch dahinter sollen Chinesen gesteckt haben. | |
Wegen des Verdachts auf Industriespionage wurde der chinesische | |
Telekomgigant Huawei 2012 vom Bieterwettbewerb für die Breitbandversorgung | |
ausgeschlossen. In diesem Jahr wurde das Computersystem der australischen | |
Notenbank gehackt, was von einigen Experten auf eine Infizierung durch eine | |
Spionagesoftware aus China zurückgeführt wurde. | |
Außenminister Carr bemühte sich, die Tragweite der neuen Berichte | |
herunterzuspielen. Die Spekulationen hätten „absolut keine Auswirkungen auf | |
eine strategische Partnerschaft“ mit Peking. „Wir haben mit China enorme | |
Kooperationsfelder“, sagte der Chefdiplomat. | |
28 May 2013 | |
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