| # taz.de -- Kartellamt warnt vor Markt-Verzerrung: Telekoms Drosselpläne im Vi… | |
| > Das Kartellamt prüft, ob es Ermittlungen gegen die Telekom wegen der | |
| > Netz-Drosselpläne beginnt. Die starke Marktposition der Firma mache die | |
| > Pläne bedenklich. | |
| Bild: Kommt da künftig genau so viel raus wie heutzutage? | |
| FRANKFURT/MAIN dpa | Die Deutsche Telekom steht wegen der geplanten | |
| Internet-DSL-Tarife mit Datendrosselung weiter im Visier des | |
| Bundeskartellamts. „Wenn die Telekom Inhalteanbietern erlauben will, sich | |
| von einer Datendrosselung freizukaufen, hat dies möglicherweise Folgen für | |
| den Wettbewerb“, sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt der Frankfurter | |
| Allgemeinen Zeitung. | |
| Die Telekom verfüge auf dem Breitbandmarkt über eine starke Marktposition. | |
| „So könnten erhebliche Marktzutrittsschranken entstehen, wenn kleine | |
| Anbieter nicht in der Lage sein sollten, sich eine prioritäre Behandlung zu | |
| erkaufen.“ | |
| Das Kartellamt hatte im Mai bei der Telekom schriftlich wegen der Plänen | |
| angefragt. Dabei geht es auch darum, ob die Telekom konzerneigene Angebote | |
| wie Entertain gegenüber Angeboten anderer Anbietern bevorzugt. Die | |
| Antworten würden nun ausgewertet, sagte Mundt. Es gebe weder Ermittlungen | |
| noch ein Verfahren. Nach Angaben der Bundesnetzagentur deckt die Telekom | |
| mit rund 12,4 Millionen DSL-Anschlüssen etwa 45 Prozent des | |
| Breitbandmarktes ab; damit wird sie als „marktmächtig“ betrachtet. | |
| Die Deutsche Telekom hatte Anfang Mai eine Tempo-Bremse für | |
| Internet-Vielnutzer angekündigt. „Bisher zahlen die Intensivnutzer genauso | |
| viel wie die Wenignutzer“, begründete Konzernchef René Obermann den | |
| Schritt. Der deutsche Telekommunikationsmarkt habe in den vergangenen | |
| sieben Jahren einen Umsatzrückgang von neun Milliarden Euro verkraften | |
| müssen. Gleichzeitig wolle die Telekom in den nächsten Jahren rund sechs | |
| Milliarden Euro in den Festnetzausbau investieren. | |
| Die Begründung des Konzerns für die stärkere Spreizung der Tarife je nach | |
| Datenverbrauch findet Mundt verständlich: „Ein Grundrecht auf Flatrates für | |
| schnelles Internet vermag ich nicht zu erkennen.“ Es sei nicht einzusehen, | |
| dass Normalnutzer genauso viel zahlen müssten wie Intensivnutzer. | |
| Problematisch werde es erst dann, wenn die Netzneutralität berührt werde. | |
| Da gebe es „neben einer politischen eine wettbewerbsrechtliche Dimension“. | |
| 31 May 2013 | |
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