| # taz.de -- Kein Platz für Rechtsextreme: „Pro Köln“ soll nicht zum CSD | |
| > Der Kölner Lesben- und Schwulentag schließt die „Bürgerbewegung Pro Köl… | |
| > vom Christopher Street Day aus. Nun wollen die Rechten ihre Teilnahme | |
| > einklagen. | |
| Bild: CSD in Köln 2012: Von rosa Flügelchen bis zur Hundemaske. | |
| KÖLN taz | Geht es nach dem Willen der VeranstalterInnen, wird die | |
| „Bürgerbewegung Pro Köln“ nicht am Christopher Street Day in der Domstadt | |
| teilnehmen. Einmütig beschloss der Kölner Lesben- und Schwulentag | |
| ([1][KLuST]) am Dienstagabend den Ausschluss der rechtsextremistischen | |
| Vereinigung von der diesjährigen CSD-Parade. Dagegen will „Pro Köln“ sich | |
| nun juristisch zur Wehr setzen. | |
| Rund zweieinhalb Stunden beriet der KLuST auf einer außerordentlichen | |
| Mitgliederversammlung über den richtigen Umgang mit „Pro Köln“. Dass die | |
| bräunliche Truppe nichts auf dem Cologne Pride zu suchen hat, darin waren | |
| sich die mehr als hundert Teilnehmer einig. Schon die Wahl des | |
| Versammlungsortes war ein eindeutiges Statement: das EL-DE-Haus, Kölns | |
| ehemalige Gestapo-Zentrale, die heute ein NS-Dokumentationszentrum ist. | |
| „Wir brauchen keine rechtspopulistischen und rechtsextremistischen | |
| Gruppierungen im Kampf gegen Homo- und Transphobie“, heißt es in der ohne | |
| Gegenstimmen beschlossenen Erklärung des KLuST. „Wer mit den Rechtsextremen | |
| diskutiert, schließt die Opfer der Nazis und Neonazis und ihrer Ideologie | |
| aus.“ | |
| Höchst umstritten ist allerdings, ob der Ausschluss von „Pro Köln“ von der | |
| Parade am 7. Juli auch juristisch haltbar ist. So kommt ein vom KLuST in | |
| Auftrag gegebenes Gutachten des früheren Bonner Polizeipräsidenten Michael | |
| Kniesel zu dem Schluss, dass es bei einer politischen Demonstration kaum | |
| eine Handhabe gibt, den Teilnehmerkreis zu beschränken. Deshalb plädierten | |
| mehrere Redner dafür, einer juristischen Auseinandersetzung aus dem Weg zu | |
| gehen. „Sie werden sich einklagen können, das ist meine Prognose“, warnte | |
| der Rechtsanwalt Markus Danuser. „Pro Köln“ hat bereits rechtliche Mittel | |
| angekündigt. | |
| ## „Politisch nötiges Signal“ | |
| Doch dieses Risiko will die Community eingehen. Der Rauswurf der | |
| selbsternannten „Bürgerbewegung“ sei „ein politisch nötiges Signal, das… | |
| setzen müssen“, brachte Sabine Arnolds vom Kölner Lesben- und | |
| Schwulenverband (LSVD) die vorherrschende Stimmung auf den Punkt. Von einer | |
| „Gewissensentscheidung“ sprach Dirk Bachhausen von der schwul-lesbischen | |
| Schützenbruderschaft „St. Sebastianus und Afra“. | |
| Der Kölner DGB-Vorsitzende Andreas Kossiski, als Vertreter des Bündnisses | |
| „Köln stellt sich quer“ eingeladen, sprach sich ebenfalls dafür aus, „k… | |
| Kante zu fahren“. Der Gewerkschafter erinnerte an den Ursprung des CSD, den | |
| Aufstand gegen Polizeiwillkür 1969 in der Christopher Street im New Yorker | |
| Stadtviertel Greenwich Village: „Wenn die Leute damals überlegt hätten, | |
| juristische Probleme zu klären, würdet ihr alle hier nicht sitzen.“ | |
| Gleichwohl strickt der KLuST bereits an einem „Plan B“. Falls es „Pro Kö… | |
| gelingen sollte, sich einzuklagen, „dann werden wir pfiffig damit umgehen“, | |
| sagte Uli Breite, FDP-Fraktionsgeschäftsführer im Kölner Stadtrat und | |
| Exvorsitzender des schwul-lesbischen Sportvereins FC Janus. Es sei | |
| undenkbar, dass „Pro Köln“ einfach in der Parade mitfährt. „Wir werden … | |
| gemeinsam durchstehen, kündigte der Grünen Landesvorsitzende Sven Lehmann | |
| an. Aidshilfe-Geschäftsführer Michael Schuhmacher sagte: „Möglicherweise | |
| wäre das die erste Sitzblockade, die ich mitmache.“ | |
| 5 Jun 2013 | |
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| [1] http://www.csd-cologne.de/ | |
| ## AUTOREN | |
| Pascal Beucker | |
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