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# taz.de -- Proteste in Ägypten: Mursi versucht zu beschwichtigen
> Der ägyptische Präsident Mursi forderte Minister auf, Beamte zu
> entlassen, die für die Krisen verantwortlich sind. In der Nacht kam es in
> mehreren Provinzen zu Protesten.
Bild: Kairo am Mittwoch. Für Sonntag haben Gegner von Präsident Mursi große …
KAIRO dpa | In mehreren ägyptischen Provinzen ist es in der Nacht zum
Donnerstag zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Anhängern und Gegnern der
regierenden Muslimbrüder gekommen. Ein Mensch starb, als Demonstranten und
Gegendemonstranten in der Stadt Al-Mansura aufeinander losgingen.
Landesweit zählten die Behörden 298 Verletzte.
In der Provinz Al-Scharkija ging ein Gebäude der Partei der Muslimbrüder in
Flammen auf. Das berichteten lokale Medien unter Berufung auf Augenzeugen.
Die Sicherheitskräfte rechnen in den kommenden Tagen mit weiteren
gewaltsamen Auseinandersetzungen.
Oppositionelle haben für Sonntag – den ersten Jahrestag der Vereidigung von
Präsident Mohammed Mursi – Massenproteste angekündigt. Sie fordern Mursis
Rücktritt und Neuwahlen.
Der Präsident erteilte diesen Forderungen in einer mehr als zweistündigen
Rede vor Anhängern in Kairo eine klare Absage. Er stellte die
Protestbewegung, die nach eigenen Angaben bereits mehr als 20 Millionen
Unterschriften gegen Mursi gesammelt hat, als Saboteure dar, die mit ihren
ständigen Demonstrationen das Wirtschaftswachstum hemmten. Funktionären des
Regimes von Ex-Präsident Husni Mubarak warf er vor, sie bezahlten
Schlägertrupps, um die Polizei anzugreifen und Chaos zu stiften.
Um seine politischen Gegner und unzufriedene Bürger zu besänftigen, hat
Mursi ein Maßnahmenpaket verkündet. In einer Ansprache an das Volk
versuchte er so am späten Mittwochabend, eine auf ihn zurollende
Protestwelle zu stoppen. Minister und Gouverneure sollten „alle Beamten
entlassen, die für die Krisen verantwortlich sind, unter denen die Bürger
leiden müssen“, sagte Mursi vor Anhängern und Regierungsbeamten in Kairo.
Jeder Gouverneur solle mindestens einen Berater ernennen, der jünger als 40
Jahre alt ist. Zudem solle eine nationales Versöhnungskomitees eingerichtet
werden und ein weiteres, in dem über die Kritikpunkte der Opposition an der
von den regierenden Islamisten beschlossenen Verfassung gespochen werde.
Das Innenministerium soll nach dem Willen Mursis eine Spezialeinheit
schaffen, die sich nur mit der Bekämpfung von Schlägertrupps und Saboteuren
befasst. Um die Benzinkrise zu beenden, soll Tankstellenbesitzern, die
subventioniertes Benzin zurückhalten oder schwarz verkaufen, die Lizenz
entzogen werden.
27 Jun 2013
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