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# taz.de -- Rückkauf der Wasserbetriebe: Nußbaum, mach den Hardliner!
> Ein teurer Rückkauf des Veolia-Anteils an den Wasserbetrieben würde den
> Berlinern wenig nutzen. Deshalb gibt es nur eine Direktive an den
> Finanzsenator: Knallhart runterhandeln!
Bild: Darf Veolia ruhig ein wenig zappeln lassen: Finanzsenator Ulrich Nußbaum.
Es war der Traum der Volksbegehrer: Bald schon könnte Berlin wieder 100
Prozent der Wasserbetriebe in den Händen haben. 100 Prozent
Gestaltungshoheit, 100 Prozent Kontrolle über die Wasserpreise.
Doch aus dem Traum droht ein Albtraum zu werden. Denn liest man die
internen Senatszahlen richtig, dürfte der Preis für den Rückkauf des noch
privaten Veolia-Anteils deftig werden. Und den zahlen am Ende: die
Verbraucher. Von sinkenden Wasserpreisen ist da keine Rede mehr,
stattdessen von abzuzahlenden Krediten, 30 Jahre lang. Käme es erst danach
zu deutlichen Senkungen: Berliner der Alterskohorte von Finanzsenator
Nußbaum, Jahrgang 1957, dürften es kaum noch erleben.
Für Nußbaum wird der Kaufpreis schon jetzt zum Problem. Denn die CDU lauert
nur darauf, die ungeliebte Rundum-Rekommunalisierung – geht es nach der
SPD, soll die auch Strom- und Gasnetz erfassen – wenigstens hier
abzublasen. Wenig überraschend also, dass sich Nußbaum bei den Kosten
bedeckt hält.
## Veolia zappeln lassen
Es geht aber um mehr als den Koalitionsfrieden, nämlich um das Geld der
Berliner. Und hier sollte ihr oberster Kassenwart nicht zimperlich
verhandeln. Veolia hat lange Jahre gut verdient an den Wasserbetrieben. Um
rund ein Viertel stiegen die Wasserpreise seit 1999, den Großteil der
Gewinne kassierten die Privaten.
Und es war Veolia, das nach dem RWE-Rückkauf an Nußbaum herantrat und auch
seinen Anteil feilbot. Offenbar wurde es ihnen in den Wasserbetrieben
ungemütlich. Es ist nun an dem Senator, das Unternehmen so lange zappeln zu
lassen, bis ein vertretbarer Preis steht. Das schuldet das Land einem
Volksentscheid.
5 Jul 2013
## AUTOREN
Konrad Litschko
## TAGS
Berlin
Senat
Wasser
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