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# taz.de -- Kongress des Chaos Computer Clubs: Löten und über Überwachung re…
> Durch die NSA-Veröffentlichungen ist das Interesse am Chaos Computer
> Clubs gerade groß. Beim Sigint-Kongress in Köln geht es dennoch eher
> familiär zu.
Bild: Bevor ihr es sagt, sagen wir es selbst: Nein, das ist gar nicht die Sigin…
KÖLN taz | Der Chaos Computer Club und sein alljährlich im Dezember
veranstalteter Kongress ist inzwischen vielen Menschen ein Begriff. An
diesem Juliwochenende fliegt Fairy Dust, die Rakete des CCC, allerdings
etwas unter dem medialen Radar: Mitten in der Sonne steht sie vor dem
Mediapark in Köln. Hier findet gerade die [1][Sigint] statt, eine
wesentlich kleinere Konferenz des Hackerclubs.
Man fährt nach Köln und denkt, man weiß schon alles – da werden wieder die
Leute mit ihren Mateflaschen bis spät in die Nacht an ihren Laptops sitzen.
Das stimmt nicht ganz: In Köln findet man auch Mate und Laptops, daneben
aber vor allem Besucher, die sich auf den kleinen Grasflecken sonnen oder
sich gegenseitig auf dem Gewässer vor dem Mediapark von Booten aus mit
Wasser beschießen. Es geht darum, sich auszutauschen und neue Dinge
auszuprobieren. Anstatt Vorträge zu besuchen, kann man auch Löten lernen
oder mal einen Laser benutzen.
Die Sigint ist ungleich kleiner als der Chaos Communication Congress und
hat auch noch nicht so eine lange Tradition – während sich im Dezember
mehrere Tausend Hacker in Hamburg einfanden, kamen dieses Jahr in Köln nur
mehrere Hundert zusammen. „Klar ist es kleiner“, meint Sascha Ludwig vom
CCC, der sich mit um das Telefonnetz kümmert, „aber von den Themen her ist
es auch weniger technisch und besser zugänglich für Externe.“
So war die Sigint ursprünglich gedacht – 2009 wollte man eigentlich einen
politischen Gegenpol zum sehr technischen Kongress schaffen. Thematisch
halten sich Technik und Politik dieses Jahr aber nahezu die Waage. Wie
immer ist auch Überwachung ein großes Thema und die entsprechenden Talks
erhalten im Licht der NSA-Leaks besonders viel Aufmerksamkeit.
## Der NSA auf die Finger gucken
Am Freitag sprach bereits Rainey Reitman von der amerikanischen
[2][Electronic Frontier Foundation] – die Organisation versucht in den USA
bereits seit Jahren, gerichtlich gegen Überwachungsmaßnahmen der NSA und
anderer Regierungsorganisationen vorzugehen, etwa haben sie ein
Gerichtsverfahren gegen hohe Beamte der NSA eingeleitet. Außerdem versuchen
sie seit Jahren über „Freedom of Information“-Anfragen (der amerikanischen
Entsprechung des deutschen Informationsfreiheitsgesetzes), die rechtlichen
Begründungen der Regierung für ihre Spionageprogramme in Erfahrung zu
bringen.
Im Kontrast zur entspannten Atmosphäre der Sigint steht das
Presseinteresse, das dieses Jahr besonders groß ist und neben den
Enthüllungen um Edward Snowden vor allem dem CCC als Ganzem gilt: „Wir
machen eigentlich genau das Gleiche wie vorher, nur mehr“, meinte Fukami,
Mitorganisator der Sigint, „Wir schauen uns an, wie Technik und
Gesellschaft interagieren und wollen das Verständnis für die Technik
fördern. Aber genau darum geht es hier und auf einmal wird der gesamte Club
mit Presseanfragen bombardiert.“
Er betont allerdings auch, dass der CCC sich dem Themenkomplex eigentlich
von einer anderen Seite her nähert als die momentane Diskussion: „Wir
wollen uns eigentlich gar nicht direkt mit den Geheimdiensten anlegen, das
möchte niemand. Das haben wir auch gemerkt, als wir Speaker gesucht haben –
viele Leute wollen nicht öffentlich über das Thema reden“, so Fukami. „F�…
uns geht es beim Internet aber vor allem um Zivilgesellschaft und wie wir
sie schützen können. Entgegen der allgemeinen Wahrnehmung sind Hacker nicht
die Böse, wir wollen eigentlich nur alles sicherer machen.“
6 Jul 2013
## LINKS
[1] http://sigint.ccc.de/
[2] http://www.eff.org/
## AUTOREN
Katharin Tai
## TAGS
Schwerpunkt Chaos Computer Club
Kongress
Köln
Datenschutz
Schwerpunkt Chaos Computer Club
Edward Snowden
USA
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