# taz.de -- Frauenfußball-EM „Schland“ - Niederlande: Es war nicht alles s… | |
> Seit 20 Jahren haben die deutschen Fußballerinnen keine EM-Partie mehr | |
> verloren. Beim ersten Gruppenspiel gegen die Niederlande wäre es beinahe | |
> so weit gewesen. | |
Bild: Angerer (r.) hält. Die Torhüterin sorgte mehrfach dafür, dass Deutschl… | |
VAXJÖ dpa | Die deutschen Fußballerinnen haben sich einen Tag nach der | |
Nullnummer zum EM-Auftakt gegen die Niederländerinnen wieder erholt. „Man | |
braucht sich um uns keine Sorgen zu machen. Wir wissen, dass wir viel | |
besser spielen können. Wir müssen einfach an unsere Stärke glauben“, | |
beruhigte Innenverteidigerin Saskia Bartusiak am Freitag bei der | |
DFB-Pressekonferenz in Växjö. | |
Auch Lena Goeßling will sich nicht entmutigen lassen und gab sich schon | |
wieder zuversichtlich. Mit der Analyse am Freitag sei die Partie gegen | |
Holland „abgehakt“. Und der Blick richte sich auf das zweite Spiel am | |
Sonntag (20.30 Uhr/ZDF und Eurosport) gegen Island. „Gegen die | |
Isländerinnen müssen wir wieder besser kombinieren und unsere Fehler | |
abstellen“, sagte die Mittelfeldspielerin: „Ich denke, dass wir in den | |
nächsten Spielen schon wieder mehr Lösungen haben.“ | |
„Es war nicht alles schlecht, es waren auch gute Sachen dabei“, hatte | |
Bundestrainerin Silvia Neid schon kurz nach dem unerwarteten Unentschieden | |
am Donnerstagabend erklärt. Kopf hoch und positiv nach vorn schauen – so | |
lautet das Motto des Titelverteidigers, der wie die übrigen drei Teams in | |
der Gruppe B nach dem 1. Spieltag nur einen Punkt hat. Denn auch Norwegen | |
war zuvor in Kalmar gegen Deutschlands nächsten Gegner Island nicht über | |
ein 1:1 hinausgekommen. „Es ist ja nichts passiert. Kein Grund, den Kopf in | |
den Sand zu stecken“, sagte Neid, die eine „perfekte Analyse“ des Duells | |
mit den „starken Holländerinnen“ versprach. | |
„Es ist noch alles möglich“, beruhigte Malmös Stürmerin Anja Mittag nach | |
dem vermasselten Turnierstart in ihrer schwedischen Wahlheimat. Auch für | |
Torhüterin Nadine Angerer, die die gehemmt und unsicher auftretende Elf mit | |
einigen Glanzparaden vor der ersten EM-Pleite seit 20 Jahren bewahrte, ist | |
das 0:0 keine Katastrophe. Die 34-jährige Kapitänin sagte: „Wir sind mit | |
dem Punkt erstmal zufrieden.“ | |
## Lange Mängelliste | |
Zu hektisch, zu nervös, zu unkonzentriert, zu schwach in der Balleroberung, | |
dem Spielaufbau und dem Chancenkreieren – die Mängelliste war ungewöhnlich | |
lang bei der Mannschaft, die die zurückliegenden fünf EM-Turniere | |
dominierte. Vor allem das 4:2 über Weltmeister Japan im letzten Test hatte | |
hohe Erwartungen und große Hoffnungen geschürt. Nun stellte Angerer | |
nüchtern fest: „Wir waren zu ängstlich.“ | |
Dennoch: Auch 1989 und 1997 startete Deutschland jeweils mit einem Remis | |
ins Turnier, tat sich beim 1:0 gegen Norwegen auch 2005 anfangs schwer – | |
und triumphierte am Ende. „Ich hoffe und glaube, dass wir jetzt im Turnier | |
angekommen sind und bessere Leistungen zeigen“, meinte Bartusiak. Goeßling | |
vermutet, dass die Unerfahrenheit vor allem die Jungen etwas blockiert | |
haben könnte: „Für mich war es auch das allererste EM-Spiel. Und ein | |
Turnier ist eben doch was anderes. Die Erfahrung haben auch andere | |
gemacht.“ | |
Als schlechte Verlierer traten die Deutschen trotz der Kritik von Neid an | |
zwei nicht gegebenen Elfmetern nicht auf. Die Spielerinnen gaben sich | |
selbstkritisch, was für ihren Charakter spricht. „Wir sind nicht in Tritt | |
gekommen“, gab Goeßling zu, die gemeinsam mit Nadine Keßler als Doppelsechs | |
diesmal nicht überzeugte. „Lena und Nadine können es besser“, sagte Neid. | |
„Wir waren im Zentrum zu löchrig, hatten zu wenig Ballgewinne und haben oft | |
zu ungenau in die Spitze gespielt.“ | |
Grund zur Panik besteht nicht. Neid hätte nicht nur in Simone Laudehr eine | |
Alternative. Aber: „Ich werde nicht alles ummodeln, sondern vertraue meinen | |
Spielerinnen. Sie haben ja schon gezeigt, dass sie es besser können.“ | |
Teammanagerin Doris Fitschen mahnte im ZDF-Morgenmagazin zur Sachlichkeit, | |
weil hier und da sogar Trainerin Neid infrage gestellt wurde: „Ich kann | |
nicht verstehen, dass einige jetzt schon wieder draufhauen. Das finde ich | |
schade. Wir haben eine junge Mannschaft und es war erst das erste Spiel.“ | |
12 Jul 2013 | |
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