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# taz.de -- Thronwechsel in Brüssel: Philippe ist Belgiens neuer König
> Am Nationalfeiertag legt der 53-Jährige nach Abdankung von Vater Albert
> II. den Amtseid ab. Das neue Königspaar soll den Zusammenhalt des
> gespaltenen Landes stärken.
Bild: Belgiens neues „Dreamteam“: Er gilt als schüchtern, sie als kontaktf…
BRÜSSEL afp | Belgien hat einen neuen König: Kurz nach der Abdankung des
79-jährigen Monarchen Albert II. legte sein Sohn Philippe am Sonntag seinen
Amtseid vor dem Parlament ab. Der 53-Jährige gelobte in Anwesenheit seiner
Ehefrau Mathilde, dem Land zu dienen und den Dialog zwischen den Bürgern zu
verstärken. Belgiens neues Königspaar steht vor der schwierigen Aufgabe,
den abnehmenden Zusammenhalt zwischen Flamen und Wallonen zu stärken.
„Ich schwöre, die Verfassung und die Gesetze des belgischen Volkes zu
befolgen, die nationale Unabhängigkeit und die territoriale Integrität zu
erhalten“, sagte Philippe vor den versammelten Parlamentariern. Damit klang
die große Herausforderung an, die Belgiens siebten König erwartet: Unter
den Flamen in Belgien gibt es starke Autonomiebestrebungen, die das Land in
die Spaltung zu treiben drohen.
Bei der Parlamentswahl im Mai 2014 könnte die Neu-Flämische Allianz (NVA)
ihre Position als stärkste Partei in Flandern weiter festigen. Die NVA will
die Monarchie abschaffen und Belgien auf lange Sicht zugunsten einer
autonomen Republik Flandern verschwinden lassen.
Um allen Bevölkerungsgruppen gerecht zu werden, legte Philippe seinen
Amtseid in allen drei Landessprachen - Flämisch, Französisch und Deutsch -
ab. Zuvor war das neue Königspaar in einer Limousine die kurze Strecke vom
Königspalast zum Parlament gefahren. Am Straßenrand winkten ihnen bei
strahlendem Sonnenschein tausende Menschen zu. Schon zur Dankesmesse in der
Kathedrale St. Michael und St. Gudula hatten sich tausende Monarchie-Fans
rund um das Gotteshaus versammelt.
## Emotionale Abschiedsrede zum Thronwechsel
Kurz vor Philippes Vereidigung hatte sein Vater Albert II. nach knapp 20
Jahren offiziell abgedankt. Im Beisein von mehr als 200 Gästen
unterzeichnete der 79-Jährige im Königspalast die Abdankungsurkunde. In
einer letzten kurzen Rede sprach Albert II. seinem Sohn Philippe sein
„ganzes Vertrauen“ aus. Er habe „das Herz und die Intelligenz“, um dem …
zu dienen. An die anwesenden Regierungsvertreter und Parlamentarier gewandt
sagte Albert II., seine letzte Empfehlung für die Politiker sei es,
„unermüdlich am Zusammenhalt Belgiens zu arbeiten“.
An seine Frau Paola richtete er bewegende Dankesworte. Er wolle der Königin
„einfach nur danke sagen“ dafür, dass sie ihn stets unterstützt habe, sag…
Albert II. mit zitternder Stimme. Er hatte seine Abdankung mit seinem Alter
und seinem angeschlagenen Gesundheitszustand begründet.
Philippe gilt als schüchtern und ungelenk und muss sich nun als König erst
einmal beweisen. Seine kontaktfreudigere Frau Mathilde könnte ihm dabei
helfen, die Herzen der Belgier zu gewinnen, zumal sie die erste gebürtige
belgische Königsgattin ist.
Der Thronwechsel fand am belgischen Nationalfeiertag statt. Die Kosten der
Zeremonien waren mit etwa 600.000 Euro nicht höher als die Ausgaben für die
Feierlichkeiten am 21. Juli 2012. Ausländische Gäste waren der Tradition
gemäß nicht geladen.
21 Jul 2013
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