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# taz.de -- Preisabsprachen beim Schienenverkauf: Rekordstrafe für ThyssenKrupp
> Im Verfahren wegen Preisabsparchen für Schienen muss allein ThyssenKrupp
> 88 Millionen Euro zahlen. Das Kartellamt ermittelt weiter.
Bild: Über zehn Jahre hatte das Schienenkartell die Preise abgesprochen.
BONN afp/dpa | Im Verfahren um das so genannte Schienenkartell hat das
Bundeskartellamt am Dienstag acht weitere Bußgelder in Höhe von insgesamt
fast hundert Millionen Euro verhängt. Damit würden Absprachen zulasten von
Nahverkehrsunternehmen, von Privat-, Regional- und Industriebahnen sowie
von Bauunternehmen geahndet, erklärte der Präsident des Bundeskartellamtes,
Andreas Mundt, in Bonn. Um Absprachen zulasten der Deutschen Bahn sei es in
diesem Teil des Verfahrens nicht mehr gegangen.
Der mit Abstand höchste Bußgeldbescheid erging mit 88 Millionen Euro gegen
die Gleistechniksparte von ThyssenKrupp. Voestalpine aus dem hessischen
Butzbach muss 6,4 Millionen Euro zahlen, das Braunschweiger Unternehmen
Schreck-Mieves zwei Millionen Euro. Fünf weitere Unternehmen der Eisenbahn-
und Gleistechnik erhielten Bußgeldbescheide in Höhe von insgesamt 1,24
Millionen Euro. Die Ermittlungen gegen ein weiteres Unternehmen dauern laut
Bundeskartellamt noch an.
Die Behörde hatte das Kartell vor rund zwei Jahren aufgedeckt. Ziel der
Absprachen sei es gewesen, Ausschreibungen und Projekte unter den
Mitgliedern des Kartells aufzuteilen, erklärte Mundt. Das Kartell umfasste
die Produktbereiche Schienen, Schwellen und Weichen und war zwischen 2001
und 2011 aktiv. Die Summe der bisher verhängten Bußgelder belaufe sich nun
auf insgesamt 232,14 Millionen Euro, erklärte die Behörde.
## Thyssen hat das Bußgeld akzeptiert
ThyssenKrupp hat das erneute Bußgeld des Bundeskartellamtes im
Schienenkartell-Verfahren akzeptiert. Der Konzern habe dafür bereits eine
entsprechende Rückstellung gebildet, teilte die ThyssenKrupp AG am Dienstag
in Essen mit. Mit dem Bußgeldbescheid für die Verfahrenskomplexe
Privatmarkt und Weiche seien die ThyssenKrupp betreffenden Vorwürfe im
Schienenkartell nunmehr insgesamt und abschließend geahndet.
Bereits vor einem Jahr hatte das Bundeskartellamt wegen unerlaubter
Absprachen bei Schienenlieferungen an die Deutsche Bahn ein Bußgeld in Höhe
von 103 Millionen Euro verhängt. ThyssenKrupp betonte, dass die Aufklärung
des Schienenkartells intensiv unterstützt worden sei und personelle
Konsequenzen gezogen wurden. Mit der Deutschen Bahn, die eine
Schadenersatzklage unter anderem gegen ThyssenKrupp eingereicht hat, liefen
konstruktive Gespräche.
23 Jul 2013
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