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# taz.de -- Daten zur Gesundheitsvorsorge: Regierung startet Krebsregister
> Register sollen in Zukunft bundesweit die Daten krebskranker Menschen
> erfassen. Die staatlich angeordnete Datensammlung kann Leben retten.
Bild: Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hält die Register für einen wicht…
BERLIN taz | Datenerfassung kann Leben retten: Mitte Juli hat
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) den Startschuss für bundesweit
einheitliche Krebsregister gegeben. Sie sollen zu einer verbesserten
Versorgung von Krebspatienten führen.
In diesen Registern werden künftig alle relevanten Daten bezüglich der
Krebserkrankung von Patienten erfasst. Zum Beispiel die genaue Diagnose,
die Behandlung, der Verlauf der Erkrankung sowie Rückfälle oder Todesfälle.
Das Ziel ist, die Daten aller krebskranken Menschen in Deutschland zu
erfassen. Mit 218.000 Todesfällen im Jahr ist Krebs nach den
Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland die zweithäufigste Todesursache.
Dabei gibt es den Krebs nicht – kennt man einen, kennt man bei weitem nicht
alle.
Die Verläufe sind völlig unterschiedlich und hängen nicht nur von der
Lokalisation der Erkrankung ab, sondern auch vom Patienten selber, vom
Alter, vom Geschlecht von Begleiterkrankungen und von vielen weiteren
Faktoren.
## Jede Therapie ist anders
Die Therapie muss sich an solche Besonderheiten anpassen. Dieselbe
Chemotherapie kann bei einem Patienten ganz anders anschlagen als bei einem
anderen. Weil diese Krankheit so unberechenbar und vielschichtig ist, sind
Ärzte auf Leitlinien angewiesen, an denen sie sich bei der Behandlung von
Krebspatienten orientieren können. Leitlinien entstehen aus der Auswertung
von Daten. Je mehr Daten ausgewertet werden, umso wahrscheinlicher ist es,
dass eine optimale Behandlung erreicht werden kann.
Genau dabei sollen die nun eingeführten Krebsregister helfen. Die Daten
werden anhand einheitlicher Maßstäbe gesammelt und ausgewertet. So soll
eine Vielzahl an Erkenntnissen über Krebserkrankungen gewonnen werden.
Therapien können miteinander verglichen und bewertet werden. Ärzte können
sich bei den Krebsregistern über die Ergebnisse der Auswertungen
informieren und Behandlungsstrategien entwickeln.
Außerdem kann durch die einheitliche Erfassung der Daten überprüft werden,
ob sich die Qualität der Krebsbehandlung in den vielen ärztlichen
Einrichtungen in Deutschland unterscheidet. Gibt es in einem Krankenhaus
besonders viele schlechte Krankheitsverläufe, wird das auffallen.
So soll in Zukunft sicher gestellt werden, dass der Behandlungserfolg nicht
davon abhängt, zu welchem Arzt oder in welches Krankenhaus man geht. Der
Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe, Gerd Nettekoven, hält die
Einführung von Krebsregistern für einen großen „Gewinn für krebskranke
Menschen“.
## „Bessere onkologische Versorgung“
Bei der offiziellen Auftaktveranstaltung zur Einführung der Krebsregister
in der vergangenen Woche sagte Gesundheitsminister Bahr, nun sei der Weg
frei „für eine bessere onkologische Versorgung in Deutschland“.
Die bundesweite Einführung von Krebsregistern wurde mit dem sogenannten
Krebsfrüherkennungs- und registergesetz (KFRG) beschlossen, das im April in
Kraft trat. Die Kosten von etwa acht Million Euro trägt zum größten Teil
die Deutsche Krebshilfe, der Rest kommt von den Ländern.
Patienten können der Weitergabe ihrer Daten widersprechen. Allerdings sind
die Ergebnisse laut Gesundheitsministerium nur dann optimal, wenn
mindestens 90 Prozent der Daten ausgewertet werden. Die Erkenntnisse kommen
allen krebskranken Menschen zugute.
28 Jul 2013
## AUTOREN
Gilda Sahebi
## TAGS
Gesundheit
Vorsorge
Krebs
Patienten
Kosmetik
Hepatitis C
Therapie
Gentest
Gendiagnostik
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