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# taz.de -- Stress ohne Ende: Bushidos Büro von Polizei durchsucht
> Die Staatsanwaltschaft hat am Mittwoch eine Razzia in der Plattenfirma
> des Rappers durchgeführt. Auf Twitter hat Bushido den Verlauf der
> Durchsuchung kommentiert.
Bild: Eifrig telefonierte und tweetete der Rapper während der Durchsuchung sei…
BERLIN afp | Wegen der Veröffentlichung des Lieds „Stress ohne Grund“ haben
Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch die Plattenfirma des Berliner
Rappers Bushido durchsucht. Die Razzia diene der Beweissicherung und der
Sicherstellung von Alben, teilte die Staatsanwaltschaft in Berlin mit.
Wie Bushido auf Twitter bekanntgab, war auch sein eigenes Büro von der
Razzia betroffen. „[1][Ich grüsse die zahlreichen Beamten], die ganz tapfer
mein Büro durchsuchen, um eine ,gefährliche' CD zu beschlagnahmen“, schrieb
er dort. Er veröffentlichte auch ein Foto davon.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Volksverhetzung,
Gewaltverherrlichung und Beleidigung. Eigenen Angaben zufolge geht sie dem
Verdacht nach, dass Bushido in dem kürzlich gemeinsam mit Rap-Partner
Shindy veröffentlichten Lied die „Bevölkerungsgruppe der männlichen
Homosexuellen“ herabwürdige, indem diese zum „Objekt von Gewalttätigkeiten
gemacht werden darf“.
Außerdem sollen einzelne Personen darin im Zusammenhang mit angeblicher
oder tatsächlicher Homosexualität „in ehrverletzender Weise abgewertet“
worden sein. Auch gegen Shindy laufen entsprechende Ermittlungen.
## Der Song wird trotzdem vermarktet
Die Razzia diente nach Ermittler-Angaben dazu, Beweismittel etwa zur
Entstehung des Lieds sowie zu den Vertriebswegen und den schon erzielten
Einnahmen zu sichern. Zudem sollten zur Verbreitung bestimmte Exemplare
beschlagnahmt werden. Das Stück befindet sich auf dem Shindy-Debütalbum
„NWA 2.0“, dessen Verkauf am Freitag starten soll. Es stand zeitweise
jedoch schon vorab als MP3-Download im Internet.
Nach der Durchsuchung gab sich Bushido auf Twitter unbeeindruckt. „,[2][NWA
2.0' von Shindy kommt am Freitag] da ändert auch die Hausdurchsuchung
nichts daran!!!“, schrieb der wegen diverser Skandale bekannte Musiker, der
früher schon wegen frauen- und homosexuellenfeindlichen Einstellungen in
die Kritik geraten war.
Die Bundesprüfstelle hat das Album „NWA 2.0“ wegen des Lieds „Stress ohne
Grund“ bereits [3][auf den Index gesetzt]. Die Platte sei jugendgefährdend,
weil sie verrohend wirke, zu Gewalt anreize und Schwule und Frauen
diskriminiere. Die Platte darf damit nur an Erwachsene verkauft und nicht
beworben werden.
In dem Text von „Stress ohne Grund“ attackieren Bushido und Shindy unter
anderem Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und
Grünen-Chefin Claudia Roth. Bushido betreibt in Berlin sein eigenes
Plattenlabel „ersguterjunge“, auf dem er neben eigenen Alben auch andere
Platten anderer Musiker vermarktet. Auch Shindy ist dort unter Vertrag.
31 Jul 2013
## LINKS
[1] http://twitter.com/Bushido78/status/362479824742264832
[2] http://twitter.com/Bushido78/status/362501110398857218
[3] /Aerger-um-Bushido/!120099/
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