| # taz.de -- Zulassung zum Hochschulstudium: Psychologie nur mit Einser-Abi | |
| > In NRW kommen jetzt doppelte Abiturjahrgänge. Die | |
| > Zulassungsbeschränkungen an den großen Universitäten bleiben zum | |
| > Wintersemester streng. | |
| Bild: Immerhin ein Studienplatz: Uni Rostock. | |
| BERLIN taz | Die Zulassungshürden an deutschen Universitäten bleiben hoch. | |
| Dies liegt auch an den doppelten Abiturjahrgängen, die im | |
| bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr an die | |
| Hochschulen drängen. Gerade in den beliebten Fächern wie Psychologie | |
| erfordert der Numerus clausus in der Regel weiterhin einen Abischnitt von | |
| weniger als 1,5 – Wartezeiten und hochschulinterne Auswahlverfahren nicht | |
| mit gerechnet. | |
| Nach einer Umfrage der Süddeutschen Zeitung an den 20 größten deutschen | |
| Universitäten gilt dort für 68 Prozent der regulären Bachelor-Studiengänge | |
| ein Numerus clausus (NC). Inwieweit sich die Hürden im Wintersemester | |
| 2013/2014 allerdings im Vergleich zu früheren Semestern erhöht haben, ist | |
| noch nicht klar, da sich der konkrete NC erst nach Besetzung der | |
| Studienplätze ergibt. In den nächsten beiden Wochen werden die Zu- oder | |
| Absagen verschickt. | |
| Nach Berechnungen des Centrums für Hochschulentwicklung, die das Portal | |
| [1][generation-g8.de] veröffentlicht, sind die Studienplatzdefizite an den | |
| Unis in den vergangenen Jahren beständig gestiegen. So fehlen in diesem | |
| Jahr laut Hochrechnung rund 102.000 Studienplätze. Dieses Defizit soll | |
| allerdings in den kommenden Jahren allmählich zurückgehen. | |
| Laut dem Portal [2][nc-werte.info] schwankt der NC stark von Uni zu Uni. So | |
| wurde für das Sommersemester 2013 im Fach Betriebswirtschaftslehre an der | |
| Freien Universität Berlin, einer der gefragtesten Studienorte, ein NC von | |
| 1,5 verlangt. An der Hochschule Bochum hingegen galt ein Grenzwert von 2,7. | |
| Auch an kleineren Fachhochschulen sind die Hürden oft niedriger. So kann | |
| man an der Fachhochschule Aschaffenburg schon mit 3,2 im Abi | |
| Wirtschaftsingenieurwesen studieren. | |
| ## Persönliche Entfaltung | |
| Zu den beliebtesten Fächern zählen neben Medizin und Jura unter anderem | |
| Biologie, Psychologie und Betriebswirtschaftslehre. Warum sich ein | |
| Abiturient für ein Fach entscheidet, hänge auch vom Habitus des | |
| Studiengangs ab, sagte der Münsteraner Bildungsforscher Markus Schölling | |
| der taz. | |
| So sei das Ingenieurstudium etwa ein typisches Aufsteigerstudium für | |
| Abiturienten aus Familien mit handwerklichem Hintergrund. Das Fach | |
| Psychologie sei schon immer beliebt gewesen, meinte Schölling. Allerdings | |
| wäre manchen Studieninteressenten nicht klar, dass man nach dem Abschluss | |
| eine zusätzliche mehrjährige Ausbildung brauche, um später therapeutisch | |
| tätig werden zu können. | |
| Nach Befragungen der Hochschul-Informations-System GmbH (HIS) spielt als | |
| Studienmotiv etwa bei den Sprach- und Kulturwissenschaften der Wunsch nach | |
| „persönlicher Entfaltung“ eine viel größere Rolle als in der Mathematik … | |
| den Naturwissenschaften, wo das „wissenschaftliche Interesse“ bedeutsamer | |
| sei. Bei den Naturwissenschaftlern erhofften sich die Akademiker später zu | |
| 72 Prozent „gute Verdienstmöglichkeiten“, bei den Kunstwissenschaftlern nur | |
| zu 22 Prozent. | |
| 1 Aug 2013 | |
| ## LINKS | |
| [1] http://www.generation-g8.de | |
| [2] http://www.nc-werte.info | |
| ## AUTOREN | |
| Barbara Dribbusch | |
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