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# taz.de -- Piraten legen Emailadressen offen: Datenschutz? Och nö!
> Mit Verve werben die Piraten für die Datenschutz-Demo "Freiheit statt
> Angst". Blöd nur: In ihrer Pressemitteilung pfeift die Partei selbst auf
> jeden Datenschutz.
Bild: Nimmt's auch nicht immer so genau mit Datenschutz: der Pirat.
Es ist die Manifestation für Datenschutz: Am Samstag wollen tausende
Überwachungsgegner in Berlin auf die Straße gehen. Ihr Motto: „Freiheit
statt Angst“. Klar, dass auch die oberste Datenschützer-Partei kräftig für
die Demonstration trommelt.
„Unerträglich“ sei es, wie die Bundesregierung in der aktuellen
NSA-Überwachungsaffäre „herumeiert“, lassen die Piraten ihren Berliner
Vize-Chef Benjamin Meyer in einer Pressemitteilung verlauten. Von Skandal
ist die Rede, von Vertuschung gar. Man werde „lautstark unser Kernthema
vertreten“. Echte Empörung.
Dumm nur, dass die Partei mit ihrer Mitteilung selbst auf ihr „Kernthema“,
auf jeden Datenschutz, pfeift: Sie verschickte die Email mit offenem
Verteiler. Und legte so flugs die Adressen aller 421 angeschriebenen
Journalisten offen.
In der Partei hat das gewisse Tradition. Schon 2011 antwortete sie 252
Bewerbern auf eine Fraktionsstelle via Email – mit offenem „Kopie“-Feld
statt in „Blindkopie“, auch da alle Adressen lesbar.
Diesmal entschuldigte sich die Partei umgehend. Eine Systemumstellung sei
schuld. Der Fehler werde „in Zukunft nicht mehr auftreten“. Drei Sätze, das
war‘s. Kann ja mal passieren. Oder auch öfter.
5 Sep 2013
## AUTOREN
Konrad Litschko
## TAGS
Netzbewegung
Piratenpartei
NSA
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