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# taz.de -- Was bei Wahlen alles schiefgehen kann: Pleiten, Pech und Pannen
> Alte oder falsche Wahlscheine, Wahlvorstände, die zu früh Feierabend
> machen oder brennende Wahlurnen: Auch bei Wahlen in Deutschland kann
> einiges schiefgehen.
Bild: Und treffen muss man auch noch: Wahlurne in Mannheim.
MÜNCHEN afp | Für den Bundeswahlleiter ist Sonntag der wichtigste Tag des
Jahres. Dass bei der Bundestagswahl alles reibungslos klappt, ist kein
Naturgesetz. Denn auch wenn Wahlbetrug oder ein Chaos bei den
Stimmauszählungen gern mit anderen Ländern in Verbindung gebracht werden,
gab es auch in Deutschland schon kleine und größere Pannen.
ALTE WAHLSCHEINE bekamen vor dieser Wahl 30 Briefwähler in Oberhausen. Ein
Mitarbeiter des Wahlamts verschickte Unterlagen von 2009, er hatte wohl
versehentlich in einen falschen Karton gegriffen. In der Schachtel wurden
noch die Wahlunterlagen der letzten Bundestagswahl gelagert, um sie Schulen
als Lehrmaterial zur Verfügung zu stellen.
FALSCHE WAHLSCHEINE erhielten 405 Briefwähler in Duisburg. Statt für einen
Wahlkreis im Norden erhielten sie Unterlagen für einen Wahlkreis im Süden
der Stadt. Pannen beim Versand der Briefwahlunterlagen gab es auch in
anderen Städten – sie wurden aber so wie in Oberhausen und Duisburg noch
rechtzeitig entdeckt.
DIE BUNDESTAGSWAHL 2005 brachte in Dortmund eine große Panne. Dort
verschickte eine private Firma 50.000 Briefwahlunterlagen falsch. Die Stadt
versuchte noch fieberhaft, den Fehler zu kontrollieren – doch am Ende
mussten 10.533 Stimmen ungültig gewertet werden. An der Sitzverteilung
änderte dies nichts.
Der damalige Bundeswahlleiter Johann Hahlen nahm die 2005 auch in anderen
Wahlkreisen aufgetauchten Briefwahlpannen zum Anlass, von dieser Wahlart
abzuraten – die Menschen sollten lieber selbst ins Wahllokal gehen.
FRÜHER FEIERABEND machten mehrere Wahlvorstände bei der Bundestagswahl
2002. In Eltville am Rhein, in Kassel und Trebur bei Rüsselsheim gingen
Wahlvorstände einzelner Stimmbezirke einfach vor Ende der Auszählung nach
Hause. Sie waren von der damals unerwartet großen Anzahl der Briefwähler
überrascht worden und fühlten sich überlastet.
ANSCHLÄGE verübten 1987 Autonome im hessischen Mörfelden-Walldorf bei der
Bundestagswahl. Sie warfen eine Viertelstunde vor Schließung des Wahllokals
einen Molotow-Cocktail in eine Wahlurne, die abgegebenen Stimmzettel
verbrannten. In dem Wahlkreis musste nachgewählt werden. Nachwahlen gab es
zwar schon mehrfach – diese waren aber ansonsten wegen des Todes von
Bewerbern fällig geworden.
AUF LANDESEBENE gab es gravierendere Auswirkungen bei Wahlen als im Bund.
In Hamburg erklärte das Verfassungsgericht 1993 die Bürgerschaftswahl von
1991 für ungültig. Die Kandidatenaufstellung in der CDU hatte nicht den
Wahlgesetzen entsprochen. Und in Schleswig-Holstein fand die Landtagswahl
im vergangenen Jahr als vorgezogene Wahl statt: Das Verfassungsgericht
hatte die Wahl von 2009 wieder kassiert, weil die Vergabe der
Ausgleichsmandate ungenau war.
22 Sep 2013
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