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# taz.de -- Reaktionen aus Berlin: Freude quer durch alle Lager
> CDU, Linke und AfD bejubeln ihre Ergebnisse im Land, die Piraten trauern
> – und die SPD weiß noch nicht so richtig, was ihr Ergebnis bringt.
Bild: Blau-Hemden außer Rand und Band: Die AfD am Sonntagabend auf ihrer Berli…
Nach dem Merkel-Wahlerfolg schwelgt die CDU auch auf Landesebene im Glück.
Von einem „starken Ergebnis auch in Berlin“ sprach CDU-Landeschef Frank
Henkel. Seine Partei habe insgesamt eine „unglaublichen Bestätigung“
eingefahren. „Angela Merkel und die CDU sind die klaren Wahlsieger.“
Verhalten zeigte man sich bei der SPD. Landeschef Jan Stöß sagte, seine
Partei brauche Zeit, um das Ergebnis zu diskutieren. Im Land hat die SPD
leicht zugelegt. Der Partei-Linke forderte nun auch für den Bund einen
„echten Politikwechsel“ mit Mindestlohn, Sicherung des Rentenniveaus und
Abschaffung des Betreuungsgeldes. Das dürfte schwierig werden – denn am
gleichen Abend legte sich Berlins Regierender Klaus Wowereit (SPD) gegen
Rot-Rot-Grün fest. „Das kommt nicht ins Spiel“, sagte er. Dazu habe man
sich in der Partei „eindeutig besprochen“.
Freude herrschte bei der Linken. Das Ergebnis von 2009 wurde halbwegs
gehalten, auch lag die Partei deutlich über dem Bundesergebnis. Landeschef
Klaus Lederer sagte, gerade wegen einiger „schwierigen Zeiten“ in den
letzten Jahren sei das Ergebnis „ganz großartig“. Er rechnete das vor allem
Spitzenkandidaten Gregor Gysi zu: Dieser sei „in Hochform wie lange nicht“
gewesen. Auch habe sich die Sacharbeit „ohne Krawall“ im Abgeordnetenhaus
ausgezahlt. Das Wort der Oppositionsführerschaft nahm Lederer noch nicht in
den Mund, kündigte aber an, künftig „noch mehr Druck“ machen zu wollen.
Einen Absturz erlebten die Piraten. Vor zwei Jahren noch fulminant mit 8,9
Prozent ins Landesparlament eingezogen, nun wieder deutlich darunter – fast
wie 2009, als die Partei vielen noch unbekannt war. Landeschef Gerhard
Anger sprach von einer „gewissen Enttäuschung“. Seine Partei müsse nun
klarer vermittelt, was sie bisher erreicht habe. „Da gibt es extremen
Nachholbedarf.“ Von einer existenziellen Krise wollten aber weder Anger
noch Spitzenkandidatin Cornelia Otto sprechen. Letztere sagte, nun wolle
man es bei der Europawahl im Frühjahr 2014 „besser machen“.
Gefeiert wurde im Maritim-Hotel an der Friedrichstraße. Dort jubelte die
Alternative für Deutschland (AfD) über ihr Überraschungsergebnis, auch das
im Land. Vorstandsmitglied Götz Frömming sagte, gerade für Berlin habe er
sich das „nie erträumen lassen“. "Für Liberalkonservative ist die Stadt ja
kein einfaches Pflaster." Der Feier drohte aber ein ungemütliches Ende:
Spontan hatten sich Autonome angekündigt, um gegen „Rassismus aus der
Mitte“ zu protestieren.
22 Sep 2013
## AUTOREN
Konrad Litschko
## TAGS
Piraten
Schwerpunkt AfD
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