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# taz.de -- Welt-Toiletten-Gipfel in Indonesien: Wenn ein Klo Luxus ist
> Hygienische Toiletten sind ein wichtiger Schlüssel zur Entwicklung. Aber
> 2,6 Milliarden Menschen fehlt der Zugang dazu.
Bild: Sauber – und für diesen Herren zufällig auch privat: sanitäre Anlag…
BERLIN taz | Mehr als 2,6 Milliarden Menschen weltweit haben keinen Zugang
zu hygienischen Sanitäranlagen, das sind rund 37 Prozent der gesamten
Weltbevölkerung. Die meisten davon leben im Afrika südlich der Sahara und
in Südasien. In Indonesien etwa, das gerade die Tourismusindustrie als
zentralen Schlüssel für mehr Wachstum entdeckt hat und sich deshalb
besonders gefordert sieht, Lösungen zu entwickeln.
Ein erstes großes Projekt wird auf dem 13. Welt-Toiletten-Gipfel
vorgestellt, der vom 2. bis 4. Oktober im indonesischen Solo stattfindet.
Veranstalter ist die World Toilet Organisation, eine nichtkommerzielle
internationale Nichtregierungsorganisation mit 190 Mitgliedsorganisationen
in 56 Ländern.
Verunreinigtes Wasser und mangelnde Hygiene zählen zu den Hauptursachen für
hohe Kindersterblichkeit. Nach Angaben der Kinderhilfsorganisation UNICEF
sterben jährlich rund zwei Millionen Mädchen und Jungen weltweit an
Lungenentzündung und Brechdurchfall - Krankheiten, die verhindert werden
könnten, wenn die Versorgung mit Wasser, Sanitär und Hygiene verbessert
würde.
Die World Toilet Organisation hat es sich bei ihrer Gründung im Jahr 2001
zum Ziel gesetzt, diese Situation weltweit zu verbessern. Auf der
zweitägigen Versammlung sollen rund 600 Teilnehmer und Delegierte aus
kommunalen und internationalen Organisationen, von Regierungen und privaten
Firmen der Sanitätsbranche zentrale Probleme bearbeiten.
Wie können Toiletten Tourismus fördern? Wie können sie Folgen von Armut
lindern? Welche Rolle spielen sie bei der Vorbereitung auf Katastrophen?
Wie sehen Toiletten für alte Menschen aus oder für öffentliche
Einrichtungen wie Einkaufszentren, Parks, Flughäfen oder Tankstellen?
Wie Verbesserungen konkret aussehen können, ist in Solo schon zu sehen:
Seit April werden in der Stadt innerhalb eines neuen Projekts
Wasserleitungen, öffentliche Latrinen und verbesserte Abwassersysteme für
fast 2.000 Indonesier gebaut. Auch Wasserzähler sollen eingeführt werden.
Damit würden 355 Haushalte Zugang zu sauberem Wasser erhalten. Außerdem
soll die Gemeinde Aufklärung in Sachen Hygiene erhalten. Die Betreiber
hoffen, dass das Modell in weiteren Regionen Indonesiens eingesetzt werden
kann.
2 Oct 2013
## AUTOREN
Katharina Lübke
## TAGS
Toilette
Hygiene
Indonesien
Afrika
Toilette
Kindersterblichkeit
Transgender
Sierra Leone
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